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15.03.2013 | 13:21 | Fischkonsum 

Greenpeace empfiehlt Forellen statt Makrelen

Hamburg - Umweltbewusste Fischesser sollten auf Makrele verzichten, können aber ohne schlechtes Gewissen Karpfen und Forellen essen.

Forellen
(c) proplanta
Das verdeutlichen die Signalfarben im neuen Einkaufsratgeber für Speisefisch der Umweltorganisation Greenpeace. Sie bewertet nicht nur den Zustand der Fischbestände, sondern berücksichtigt auch die Umweltauswirkungen der Fangmethoden, das Fischereimanagement, die Menge des Beifangs und illegale Fischerei.

«Lachs, Schellfisch oder Dorade können wir zum Beispiel mit Einschränkungen empfehlen, sofern sie aus nachhaltiger Wildfischerei oder Aquakultur stammen», sagte Greenpeace-Meeresbiologin Iris Menn am Donnerstag in Hamburg. Der Bundesverband der Fischindustrie und des Fischgroßhandels sprach von einer verzerrten Darstellung.

Greenpeace bewertet auf dem kleinen Faltblatt, das in jede Geldbörse passt, rund 100 Arten - aufgeteilt in mehrere Hundert Bestände und Aquakulturen. Die Verbraucher sollen schnell erkennen, ob die Ware aus nachhaltiger Fischerei stammt: Die Farbe Grün steht für «noch empfehlenswert», Rot für «nicht empfehlenswert». «Aal, Dornhai und Rotbarsch haben auf unserem Teller nichts verloren», betonte Menn. Beispiele für nachhaltige Fischerei seien aber Sprotte aus der Ostsee oder Hering aus der westlichen Ostsee. Neu in die Bewertung aufgenommen wurden in diesem Jahr unter anderem Roter Schnapper und Jakobsmuschel.

Der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Fischindustrie und des Fischgroßhandels, Matthias Keller, kritisierte den Greenpeace-Ratgeber: «Der aktuelle Zustand wesentlicher Fischbestände für den deutschen Markt wird durch diesen Einkaufsratgeber verzerrt dargestellt.» Die vielen rot bewerteten Bestände seien «Ausdruck ideologischer Prägungen, aber nicht wissenschaftsbasierter Fakten».

Greenpeace veröffentlicht den Einkaufsratgeber seit 2008 jährlich, die Auflage liegt bei 200.000. Die Umweltschützer wollen erreichen, dass sich bedrohte Bestände erholen können, wenn Verbraucher seltener und bewusster Fisch essen. Die Welternährungsorganisation schätze, dass weltweit 30 Prozent der Bestände überfischt oder erschöpft seien, berichtete Menn. (dpa)
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