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03.12.2010 | 05:58 | Stechmücken am Oberrhein 

Kampf gegen Schnaken mit «Migrationshintergrund»

Waldsee - Die Schnakenbekämpfer am Oberrhein wollen gegen die wachsende Zahl an Stechmücken «mit Migrationshintergrund» mobil machen.

Stechmücke
Nach dem Asiatischen Tigermoskito macht sich auch zunehmend der Japanische Buschmoskito in der Region breit, wie die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) am Donnerstag zu ihrer Mitgliederversammlung im pfälzischen Waldsee mitteilte. Die beiden exotischen Stechmückenarten können Überträger von Viruskrankheiten sein. Die KABS plant für Januar ein Treffen mit Moskito- und Gesundheitsexperten, an dem auch Vertreter der Weltgesundheitsorganisation teilnehmen sollen.

Ziel sei es letztlich, mit anderen europäischen Staaten zusammen Bekämpfungsstrategien gegen die Stechmücken zu entwickeln. Zunächst soll aber weiter untersucht werden, wo die Exoten bereits verbreitet sind und wie sie sich ausbreiten. Die KABS hatte dieses Jahr 150 Gemeinden in Südbaden untersucht und in jeder Dritten solche Moskitos nachweisen können. «Das ist viel mehr als man gedacht hätte», sagte KABS-Direktor Norbert Becker. Bisher beschränke sich das Phänomen auf diese Region, aus anderen Teilen Deutschlands habe es noch keine Meldungen gegeben.

Bislang hat vor allem die heimische Rheinschnake «Aedes vexans» im Fokus der Schnakenbekämpfer gestanden. Mehr als 90 Prozent der Schnaken konnten die Experten in diesem Jahr in ihrem Einsatzgebiet zwischen dem Kaiserstuhl und Bingen nach eigenen Angaben töten. 2010 sei ein «ausgesprochenes Schnakenjahr» gewesen.

Dabei kommt ein biologischer Wirkstoff zum Einsatz, der vom Hubschrauber oder vom Boden aus verteilt wird. Die KABS meldete für das zu Ende gehende Jahr Rekordwerte. Mit einer bearbeiteten Fläche von 26 000 Hektar und 90 Einsatztagen sei alles Bisherige übertroffen worden. An so vielen Tagen wie nie zuvor seien auch die Hubschrauber im Einsatz gewesen.

Die Schnakenbekämpfer rücken vor allem bei Hochwasser aus, weil die Schnaken dann die besten Entwicklungsmöglichkeiten haben. In der KABS haben sich rund 100 Städte, Gemeinden und Landkreise am Oberrhein zusammengeschlossen. (dpa)
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