Fast jeder Zweite in Deutschland entsorge abgelaufene
Lebensmittel ungeöffnet - dabei seien sie oft noch essbar und lecker, teilte das Zentrum für
Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen am Dienstag mit. Um darauf aufmerksam zu machen, wurde die Aktion «Niedersachsens älteste Lebensmittel gesucht» gestartet: Bis zum 28. April können Fotos genießbarer Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeit überschritten ist, an das Zentrum geschickt werden.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum soll auf dem Bild gut erkennbar sein, außerdem bat das Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft um eine kurze Erläuterung oder ein Bild davon, wie das jeweilige Produkt «lecker verwertet» wurde. Alle eingereichten Beiträge sollen zum 2. Mai, dem Tag der
Lebensmittelverschwendung, auf der Website des Zentrums veröffentlicht werden.
Statistisch gesehen landen nach Angaben des Zentrums alle Lebensmittel, die von Anfang des Jahres bis zum 2. Mai produziert werden, im Abfall. In privaten Haushalten werden demnach etwa 85 Kilogramm Lebensmittel und Getränke pro Person und Jahr entsorgt.
Was aber tun mit Nudeln, die seit Jahren versteckt im Schrank liegen - oder mit einem seit zwei Wochen abgelaufenen Joghurt? «Mit unserer Challenge möchten wir vor allem junge Menschen ermutigen, auch abgelaufene Produkte zu öffnen und mit den eigenen Sinnen vorsichtig zu überprüfen, ob das Lebensmittel noch gut ist», sagte Annika Gaurig, die Leiterin des Zentrums.
Die Mindesthaltbarkeit zeige nicht, bis wann ein Produkt verzehrt werden dürfe, sondern der Hersteller sage damit nur, bis wann er Eigenschaften wie Farbe, Konsistenz oder Geschmack garantiert.