Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
31.12.2010 | 08:30 | Dioxinfunde 
Diskutiere mit... 
   1   2

Weitere Kontrollen nach Dioxinfund in Eiern

Düsseldorf - Der Fund von Dioxin in Eiern und Geflügelfleisch in Nordrhein-Westfalen hat möglicherweise bundesweite Dimensionen.

Eigelb
Bei Kontrollen in einem Legehennen-Betrieb im westfälischen Soest waren teilweise deutlich erhöhte Dioxin-Belastungen festgestellt worden, wie das Düsseldorfer Verbraucherschutzministerium mitteilte.

Dem in Soest verwendeten Futtermittel waren nach bisherigen Erkenntnissen mit Dioxin verunreinigte pflanzliche Futterfette beigemischt. Sie sollen von einem Betrieb im niedersächsischen Ort Bösel stammen, der mindestens neun Mischfutterunternehmen in Hamburg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen beliefert hat. Diese Hersteller versorgen Landwirtschaftsbetriebe in der ganzen Bundesrepublik. Am Mittwoch war in Niedersachsen bekannt geworden, dass ein Hersteller von Hühnerfutter aus Dinklage bei Eigenkontrollen leicht erhöhte Dioxinwerte in seiner Ware entdeckt hatte.

Bei einer Eierprobe im westfälischen Soest hätten die ermittelten Werte um das Vierfache über dem zulässigen Grenzwert gelegen. Auch eine Fleischprobe habe erhöhte Werte ergeben, sagte ein Ministeriumssprecher in Düsseldorf. Die Behörden sperrten drei Ställe und weiteten die Kontrollen aus.

Der in Soest kontrollierte Betrieb hat nach Ministeriumsangaben mehrere 10. 000 Legehennen. Wie viele möglicherweise mit Dioxin belastete Eier in den Verkauf gekommen sind, konnten die Behörden zunächst nicht sagen. Die Untersuchungen liefen noch, sagte der Sprecher. Ob verseuchtes Hühnerfleisch verkauft worden sei, stand ebenfalls noch nicht fest.

Zu dem in Soest verwendeten Futtermittel aus Niedersachsen gibt es noch offene Fragen. «Für uns ist derzeit nicht klar, ob es sich um ein menschliches Fehlverhalten oder um Vorsatz handelt», sagte Nordrhein-Westfalens Verbraucherschutzminister Johannes Remmel (Grüne). Der Fettlieferant gehört den Angaben zufolge zu einer Unternehmensgruppe, die sowohl Futterfette als auch Fette für technische Zwecke herstellt. (dpa)
Kommentieren Kommentare lesen ( 1 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
Chesterbauer schrieb am 31.12.2010 14:22 Uhrzustimmen(92) widersprechen(31)
Wann wachen unsere Bauern endlich auf ?. Sie werden mehr und mehr zu Leibeigenen von Großunternehmen. (Beispiel Hähnchenmastbetriebe und andere Wirtschaftszweige - Biogas -in der Landwirtschaft). Es ist der Wahnsinn dass unsere Bauern nur noch an größer und noch größer glauben. Dabei sind sie absolut auf der Verliererseite. Bauern, produziert so wie ihr es gelernt habt, weg von den Überschüssen, unnötigen Mehrproduktionen, lasst euch nicht weiter manipulieren. Einfach nachdenken. Das wärs wieder mal.
  Weitere Artikel zum Thema

 Geflügelfleischerzeugung in Deutschland gestiegen

 Fleischverzehr auf neuem Tiefstand

 Niedrigste Fleischproduktion in EU seit der Jahrtausendwende

 Brasilien: Digitales Zertifikat erleichtert Geflügelfleischexport in EU

 Geflügelfleischmarkt dürfte wieder stärker zulegen

  Kommentierte Artikel

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?