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10.04.2015 | 07:31 | Landesjägertag Bayern 2015 

Bayerische Jäger für Schutz von Hase, Rebhuhn und Fasan

Weiden - Wenn sich am Wochenende Bayerns Jäger in Weiden zum Landesjägertag (10. bis 12. April) treffen, werden sie vor allem über Wildschweine und Hasen sprechen.

Bayerische Jäger wollen Feldhasen schützen
Die Jäger sorgen sich um Bayerns Hasen, Rebhühner und Fasane. Deren Lebensräume werden aufgrund der intensiven Landwirtschaft immer kleiner. Der Jagdverband will nun mit den Bauern zusammen gegensteuern. (c) Karin Jähne - fotolia.com
Denn die zunehmende Ausbreitung des Schwarzwildes, also der Wildschweine, und die dramatische Abnahme der Hasen, Rebhühner und Fasane treibt die Jäger besonders um.

Wildschweine eroberten zunehmend Lebensräume zurück und würden damit auch zur Belastung von Landwirten, sagte Bayerns Jägerpräsident Jürgen Vocke der Deutschen Presse-Agentur (dpa). «Da ist die Frage, ob die Jäger die totale Überlegenheit der Technik mit Nachtzielgeräten für die Jagd auf Schwarzwild nutzen sollten. Das würde auf ein Bekämpfen hinaus laufen. Und da sage ich: Nein!», sagte Vocke.» Eine Ausnahme seien lediglich extreme Schäden. Aber die müssten zunächst definiert werden.

Das drängendere Thema sei jedoch das Niederwild. Für die Hasen, Fasane und Rebhühner gebe es kaum noch Lebensraum. «Durch die sehr intensive Landwirtschaft, ja die fast schon Übermechanisierung in vielen Bereichen bleibt das Niederwild auf der Strecke. Da haben wir dramatische Einbrüche. Und in vielen Regionen Bayerns werden die Hasen überhaupt nicht mehr bejagt, weil wir froh sind, dass noch ein paar da sind.»

Das Niederwild versteckt sich bei Gefahr und duckt sich. Vor allem die jungen Hasen und Rehkitze tauchen in den Feldern ab und bewegen sich nicht mehr. Das hilft gegen natürliche Feinde wie den Habicht oder den Fuchs. «Das Problem ist nur: Die Maschinen sehen sie wirklich nicht und metzeln sie nieder», sagte Vocke über die Gefahren für die Jungtiere.

Auch die großen Felder erschwerten dem Niederwild das Überleben. «Durch das Zusammenlegen der Gebiete in immer größere Felder haben wir so gut wie keine Feldraine mehr. Klee, Kamille, Salbei - all diese Medizinpflanzen gibt es so gut wie nicht mehr in der Landwirtschaft. Totgespritzt, blank - die Feldraine sind einfach leer», beklagte Vocke.

Die Jäger wollen deshalb gemeinsam mit den Bauern und Grundstückseigentümern gegensteuern und wieder Lebensräume schaffen. Vocke hofft dabei auch auf neue Förderprogramme des bayerischen Umweltministeriums und der EU. Es sei nun die Aufgabe der Jäger, Lösungen zu erarbeiten und bei den Landwirten und Grundstückseigentümern Überzeugungsarbeit zu leisten. Schon jetzt begrünten Jäger von Landwirten zur Verfügung gestellte Äcker im Herbst nach der Ernte, pflegten Hecken oder legten Blühflächen an.

Zu der dreitägigen Veranstaltung in Weiden erwartet der Verband rund 600 Jäger. Ihm gehören etwa 46.000 Jäger an. (dpa)
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