Nachdem der
Holzeinschlag in Deutschland im Jahr 2010 um gut 13 % auf 54,4 Mio. Festmeter gestiegen war, legte er im Jahre 2011 damit noch einmal spürbar zu.
Auch in Schleswig-Holsteins Wäldern laufen die Erntearbeiten in diesem Tagen auf Hochtouren. Deshalb hat die
Landwirtschaftskammer gemeinsam mit der Firma Jorkisch aus Daldorf gestern auf dem Waldgut Hartenholm moderne Nadelstammholzernte vorgeführt. Der hier zum Einsatz kommende Harvester PONSSE ERGO ist durch den finnischen Hersteller erst Ende 2012 ausgeliefert worden. Er wird mit dazu beitragen, dass die ca. 350.000 Festmeter Nadelstammholz und Nadelindustrieholzsortimente sauber aufgearbeitet und termingerecht geliefert werden können.
Hochleistungstechnik im Forst Insbesondere die Nadelbaumarten werden heute überwiegend nicht mehr motormanuell mit der Motorsäge aufgearbeitet, sondern mit Großtechnik wie Harvester.
Mit dieser Technik ist nicht nur die Einschlagsgeschwindigkeit rapide gestiegen, sondern sind parallel auch die Einschlagskosten gesunken und dies, obwohl eine solche Maschine einige 100.000 € kostet.
Die Umwelt im FokusDer Geschäftsführer der Landwirtschaftskammer, Jürgen Pallasch, sagte: „Moderne Technik arbeitet umweltschonend im Hinblick auf Belastung der Wälder durch Wurzelschäden und Stammverletzungen.
Spezielle Bereifungen mit niedrigem Luftdruck vermindern den Bodendruck beträchtlich. Gut ausgebildetes Personal in Verbindung mit guter Einschlagsvorbereitung durch die örtlichen Förster trägt zu einer deutlichen Reduzierung von Fällungsschäden bei.“
Baumarten und Holzmarkt Am stärksten erfolgte die Zunahme gegenüber dem Vorjahr im Buntlaubholz (Ahorn, Esche, Kirsche) mit 22 %. Beim Nadelholz ergab sich ein leichtes Minus von 1,7 % auf insgesamt 41,7 Mio. Festmeter. Der gesamte Laubholzeinschlag beträgt rund 14,4 Mio. Festmeter und ist im Vergleichszeitraum um 20,5 % gestiegen.
Die ca. 10.000 Waldbesitzer des nördlichsten Bundeslandes, welches mit Abstand das waldärmste Flächenland ist, schlagen auf ihren 150.000 ha Wald gut 600.000 Festmeter Holz jährlich ein.
Mit über 50 % Laubholzfläche nimmt Schleswig-Holstein einen Spitzenplatz in Deutschland ein. Trotzdem beträgt der gesamte Laubholzeinschlag unseres Landes mit ca. 240.000 Festmetern nur knapp 40 % des Gesamteinschlages. Er wird bestimmt durch die Buche mit rund 150.000 Festmetern.
Obwohl die Nadelbaumarten nur gut 40 % der Fläche ausmachen, liegen sie mit ca. 350.000 Festmeter Gesamteinschlag deutlich vor dem Laubholz. Dies ist zum einen der höheren Massenleistung geschuldet, aber auch ein Spiegelbild der derzeitigen Holzmarktlage. Der Buchenstammholzmarkt zeigt sich in einer schwachen Verfassung. Die Preise sind gegenüber dem Vorjahr zwischen 5 % und 8 % bundesweit gesunken. Allein der Energieholzbereich (Brennholz) wird nach wie vor - auch von Selbstwerbern für den Eigenverbrauch - sehr stark nachgefragt. (lksh)