„Die positiven Entwicklungen der letzten Jahre müssen weiterhin vorangetrieben werden, aber die deutsche Forstwirtschaft darf sich in ihrem Leitbild der multifunktionalen und nachhaltigen Forstwirtschaft bestätigt fühlen“, so der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR), MdB Georg Schirmbeck, anlässlich der Vorstellung der Ergebnisse der Inventurstudie 2008.
Die Holzvorräte in den bundesdeutschen Wäldern sind in den letzten Jahren seit der Zweiten Bundeswaldinventur um 8 m3/ ha angestiegen. Mit mittlerweile 330 m3/ ha Holzvorrat ist dies weiterhin der Spitzenplatz in Europa. Der durchschnittliche Zuwachs liegt bei 11,1 m3/ ha und Jahr. Trotz einer guten Nutzung und verheerender Stürme wie Kyrill im Januar 2007 ist 10 % mehr Holz zugewachsen als eingeschlagen wurde. „Damit ist das wichtigste Kriterium der
Nachhaltigkeit erfüllt. Sowohl die Waldfläche als auch die Holzmenge haben sich in den letzten Jahren vermehrt“, so Schirmbeck weiter.
Neben der Holzmenge hat sich auch die ökologische Qualität der Wälder verbessert. Der Nadelholzanteil unserer Wälder ist um 2 %-Punkte weiter zugunsten des Laubholzes gesunken. Die Inventur belegt, dass 43 % Laubwälder und 57 % Nadelwälder vorhanden sind. Besonders die Buchenwälder haben weiter an Fläche zugenommen. Aber auch der Totholzanteil, ein besonderer Weiser für ökologisch gesunde und artenreiche Wälder, ist auf durchschnittlich 24 m3/ ha (Aufnahmeschwelle = 10 cm Durchmesser) angestiegen. Neben dem Totholzanteil hat sich der Anteil an alten Laubwäldern ebenfalls deutlich erhöht.
Alle Befürchtungen, dass die steigende Holznachfrage zum Verlust von wertvollen Altbeständen, zu einer Zunahme von Nadelholz und zu einem Entzug von Totholz geführt hat, sind nicht eingetreten. „Es ist durch diese amtliche Inventurstudie bestätigt, dass die Vorwürfe der Naturschutzverbände völlig haltlos sind. Unsere Waldwirtschaft ist ökologisch, nachhaltig und dient dem Klimaschutz“, sagte DFWR Präsident Schirmbeck.
Der
Klimawandel wird nach übereinstimmenden wissenschaftlichen Erkenntnissen große Auswirkungen auf die Vitalität der deutschen Wälder haben. Die Forstwirtschaft wird zu erheblichen Anpassungsmaßnahmen gezwungen, soll der durch den Klimawandel bedingte Vitalitätsverlust mit seinen Konsequenzen in wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Hinsicht abgefangen werden. „Angesichts der Klimaschutzwirkungen des Waldes und seiner Gefährdung durch den Klimawandel ist es sehr wichtig, die notwendigen Anpassungsmaßnahmen aus dem Emissionshandelsystem mitzufinanzieren – also aus den Geldern, die von den Emittenten erhoben werden, die für den Anstieg der Treibhausgasemissionen verantwortlich sind“, so Schirmbeck. „Mit einem Wald-Klima-Fonds können wir unsere Wälder fit für morgen machen und weiterhin viel Kohlenstoff binden.“ (dfwr)