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01.08.2008 | 03:01 | Schlachttierblut 

Projekt zur Verarbeitung von Schlachtnebenprodukten gestartet

Hannover - Das Institut für Lebensmittelqualität und -sicherheit der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) wird gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik (DIL) sowie kleineren und mittleren Unternehmen der Fleischwirtschaft die Nutzung neuer Möglichkeiten zur Verarbeitung von Schlachtnebenprodukten, insbesondere von Schlachttierblut, erforschen.

Schlachthaus
(c) contrastwerkstatt - fotolia.com
Das Projekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren und wird von der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) und dem Forschungskreis der Ernährungsindustrie (FEI) mit 380.000 Euro gefördert.

Prof. Dr. Bernhard Nowak, Freifrau Dr. Theda von Müffling und Prof. Dr. Günter Klein aus dem Institut für Lebensmittelqualität und -sicherheit erläutern: "Blut und Blutprodukte sind wertvolle, eisen- und proteinreiche Lebensmittel. Jedes Jahr fallen allein in Deutschland über hundert Millionen Liter dieses Rohstoffes in den Schlachtbetrieben an, die dort meist aufwändig entsorgt werden. Aus ethischer Sicht und mit Blick auf die immer knapper werdenden Rohstoffe für eine wachsende Weltbevölkerung sollten neue technologische Verarbeitungs- und Behandlungsstrategien erarbeitet werden, um dieses hochwertige Lebensmittel verstärkt in der menschlichen Ernährung nutzen zu können."

Gemeinsam mit dem DIL und ihren Industriepartnern werden die TiHo-Wissenschaftler in diesem Forschungsprojekt testen, ob elektrische Felder zur Aufarbeitung von Schlachttierblut eingesetzt werden können. Im Wesentlichen geht es bei dem Einsatz dieser sogenannten "gepulsten elektrischen Felder" (PEF) um die Verminderung der im Lebensmittel Blut vorhandenen Mikroorganismen, da Blut ein sehr schnell verderbliches Substrat ist.

Zudem wird die Wirkung der PEF auf die Blutzellen und auf wichtige sensorische Parameter wie Farbe und Konsistenz während der Herstellung und Lagerung von unterschiedlichen Fleischerzeugnissen überprüft. Hierzu werden verschiedene Produkte wie beispielsweise Koch- oder Brühwürste in der institutseigenen Lebensmitteltechnologie hergestellt und die Einsetzbarkeit von PEF-behandelten Blutsubstraten untersucht. (idw)
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