Der Preis für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) lag mit 74,64 USD/Barrel um 5,5 % höher als Freitag von 70,72 USD/Barrel.
In den USA stand wieder die Entwicklung der US-Rohöllagerbestände im Fokus. Die DOE-Zahlen standen noch nicht zur Verfügung, aber die API-Zahlen signalisieren schon wieder einen Rückgang der Rohölvorräte in den USA, der aber noch vom DOE bestätigt werden muss.
Das API meldete einen Lagerabgang von 4,5 Mio. Barrel Rohöl. Laut API nahmen die US-Vorräte bei
Rohöl um 4,5 Mio. Barrel ab, bei Heizöl und Diesel um 0,4 Mio. Barrel zu und bei Benzin um 3,0 Mio. Barrel ab. Der API-Report war für Rohöllager und Produktlager bullish. Die Lage am Rohölmarkt wird durch Lieferausfälle Libyens und natürlich Venezuelas begründet, die aus wirtschaftlichen Gründen ihre Lieferquoten nicht mehr erfüllen können. Die Rohöl-Lieferländer Saudi-Arabien und Russland wollen dagegen die Rohöl-Fördermenge deutlich ausweiten. Das Aktivieren der Reservekapazitäten braucht allerdings einige Zeit, je nach Ölquelle meist Monate. US-Präsident Donald Trump fordert von Saudi-Arabien ein Lieferplus von 2,0 Mio. Barrel/Tag.
Im Streit um Irans Atomprogramm haben bekanntlich die USA scharfe Sanktionen gegen den Iran verhängt. Washington ruft weltweit alle Länder zu einem Ölboykott gegen den Iran auf. Denjenigen Ländern, die sich nicht bis zum 4. November beteiligen, drohen US-Sanktionen. Die Ölproduktion Libyens ist von 950.000 Barrel/Tag auf unter 500.000 Barrel/Tag zurückgefallen. Die Lage am Rohölmarkt scheint weiterhin gänzlich aus dem Ruder zu laufen.
Fazit: Die
Rohölpreise dürften wegen des verhängten Rohöl-Boykotts gegen den Iran steigen. Die politische Lage im Nahen Osten spitzt sich dabei erschreckend zu.