Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
23.06.2018 | 07:31 | Ökomonitoring-Bericht 
Diskutiere mit... 
   2   2

Auf Bio ist Verlass

Stuttgart - „Die Nachfrage der Deutschen nach Öko-Lebensmitteln und ökologisch produzierter Ware ist ungebrochen groß. Dies zeigt sich daran, dass der Umsatz mit Öko-Produkten im Jahr 2017 nochmals um sechs Prozent gestiegen ist und erstmals die Marke von zehn Milliarden Euro überschritten wurde.“

Bio-Produkte
Vorstellung des Ökomonitoring-Berichts 2017 / Superfoods zwar verbessert, aber weiterhin ein Ausreißer / Erstmals zeigt eine Öko-Milch analytische Auffälligkeiten. (c) proplanta
Das sagte Verbraucherminister Peter Hauk MdL am Freitag (22. Juni) im Rahmen der Vorstellung des Ökomonitoring-Berichtes 2017 in Stuttgart.

Hauk betonte hierbei auch nochmals das Alleinstellungsmerkmal dieses in Deutschland und der EU einmaligen Untersuchungsprogrammes. „Das an sich bereits große Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher in die Marke ‚Bio‘ wird durch unser Ökomonitoring weiter nachhaltig gestärkt. Das erfolgreiche Programm wird fortgeführt. Zudem betreiben wir mit den Untersuchungen eine sinnvolle Ergänzung der durch die EU-Öko-Verordnung festgelegten Prozesskontrollen in den Betrieben vor Ort“, führte Hauk weiter aus.

Die Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter Baden-Württembergs (CVUAs) haben 2017 knapp 570 Öko-Produkte für dieses Programm untersucht. „Neben der Ermittlung der Belastungssituation von Öko-Lebensmitteln mit unterschiedlichen Rückständen und Kontaminanten, leistet das Ökomonitoring auch einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung möglicher Ursachen einer Kontamination – u.a. beim Anbau und der Verarbeitung - sowie zur Feststellung von Verbrauchertäuschungen aufgrund falschdeklarierter Öko-Ware“, erklärte der Minister.

Ökomonitoring bürgt für Qualität



Die durchweg positive Bilanz der letzten Jahre habe sich auch im Jahr 2017 fortgesetzt. Die gezielten, schwerpunktmäßigen Untersuchungen und Kontrollen von Öko-Lebensmitteln zeigten Wirkung.

„In den wenigen Fällen, in denen das Ökomonitoring Schwachstellen aufgezeigt hatte, hat die Branche schnell reagiert und die Mängel abgestellt“, betonte Minister Hauk ausdrücklich. Als Beispiel führte er Rückstände an Pestiziden in Öko-Frischware an. In diesem Bereich ist die Beanstandungsquote im Verlauf des Ökomonitorings deutlich gesunken und hält sich seit Jahren stabil auf niedrigem Niveau.

‚Superfoods‘ zwar verbessert, aber immer noch nicht super



Sogenannte Superfoods erwiesen sich in 2016 aufgrund der Untersuchungsergebnisse hinsichtlich Rückständen an Pestiziden und Kontaminanten als Volltreffer und bildeten als Folge daraus auch 2017 ein Schwerpunktprojekt des Ökomonitorings, wobei zusätzlich der Umfang der Untersuchungen auf weitere Parameter ausgeweitet wurde.

„Die Situation stellt sich 2017 zwar verbessert, aber immer noch nicht zufriedenstellend dar“, erklärte Minister Hauk. Eine von drei Proben enthielt auch weiterhin Rückstände über dem Orientierungswert von 0,01 mg/kg (Vorjahr: zwei von drei Proben), die Auslobung ‚Öko‘ war dagegen nur noch bei einem Zwanzigstel der Proben wegen dieser erhöhten Rückstände als irreführend zu beurteilen (Vorjahr: jede dritte Probe).

Darüber hinaus gab es auch auffällige Proben hinsichtlich mikrobieller Belastung, nicht zugelassener Bestrahlung und Rückständen an unerwünschten, herstellungsbedingten Kontaminanten (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe). Die Untersuchungen an dieser Produktgruppe werden 2018 fortgesetzt.

Echtheitsüberprüfung: Erstmals eine Öko-Milch analytisch auffällig



Konventionell erzeugte Milch kann durch die unterschiedliche Futtergrundlage des Milchviehs von ökologisch erzeugter Milch mit hoher Wahrscheinlichkeit auch analytisch unterschieden werden.

„Erstmals seit Beginn dieser Untersuchungen (2014) war eine Probe Öko-Milch hierbei analytisch auffällig und wies Werte auf, die normalerweise typisch für konventionell erzeugte Milch sind. Hier stand der Verdacht einer irreführenden Auslobung im Raum“, so Minister Hauk. Die Nachforschungen beim über den Händler ermittelten Erzeugerbetrieb in Ungarn ergaben in der Folge, dass die betroffene Milch gemäß den Vorgaben der EU-Öko-Verordnung erzeugt wurde. Der Bio-Status der Ware wurde durch die ungarischen Behörden bestätigt.

Hintergrundinformationen:

Ökologischer Landbau in Baden-Württemberg

Die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Deutschland wird stetig größer. In Baden-Württemberg werden mittlerweile 11,7 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche nach den Regeln des ökologischen Landbaus bewirtschaftet. Der Anteil der in Baden-Württemberg nach den Grundsätzen des ökologischen Landbaus arbeitenden Betriebe hat im Jahr 2017 erstmals auch die Zehn-Prozentmarke übersprungen und liegt jetzt bei 10,2 Prozent (jeweils Stand 31. Dezember 2017).

Informationen zum Ökologischen Landbau in Baden-Württemberg sind unter www.bio-aus-bw.de abrufbar. Informationen zur Landwirtschaft gibt es unter www.mlr-bw.de/Landwirtschaft.

INFO – Ökomonitoring

Weitere Informationen zum Ökomonitoring finden sich in der Anlage zu dieser Pressemitteilung sowie auf der Internetseite des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: www.mlr-bw.de/de/unsere-themen/landwirtschaft/oekologischer-landbau/kontrolle-von-bioprodukten.
mlr-bw
Kommentieren Kommentare lesen ( 2 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
esistmeine schrieb am 29.06.2018 09:52 Uhrzustimmen(12) widersprechen(12)
Und wir mit. Wir sollten uns aber damit beruhigen, dass es mehr an der Umwandlung in Essdrogen durch die Küchenreaktoren liegt als am Chemiekalieneinsatz. Die hat praktisch jeder selber in der Hand. Also bitte jetzt nicht vom Biopferd absteigen, das zieht schon richtig! Aber auch dem notwendigen Wandel bei den Lebensgewohnheiten der Menschen ins Auge sehen - Kochen, Backen, Braten und also auch ihre Krankheiten werden sie allmählich von sich abstreifen.

Holzaugen, seid wachsam!
cource schrieb am 23.06.2018 11:17 Uhrzustimmen(13) widersprechen(16)
Bio wird ja nur gekauft, weil man sich ja nicht vorsätzlich selbst vergiften will aber so richtig vertrauen gibt es bei der bioware auch nicht, ist mehr eine selbstberuhigung----die marktwirtschaft hat hier total versagt, weil sie 100%ige bioware, wegen der weltweiten gmo/pestizid/hormonbelastungen gar nicht mehr gewährliesten kann und an diesem miss-stand werden glücklicherweise auch die entscheider selber und die sich sicher fühlenden ausbeuter einschließlich der giftmischer elendig zugrunde gehen
  Weitere Artikel zum Thema

 Schweizer Biolebensmittelmarkt knackt Marke von 4 Milliarden Schweizer Franken

 Mehr Bio in den Höfen - und auf den Tellern?

 Auslandsgeschäft mit Bioware muss einfacher werden

 Biolebensmittelmarkt: Absatz stagnierte im Jahr 2023

 Biofach-Veranstalter ziehen positive Bilanz

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken