Eine dafür entwickelte Methode zur Geschlechtsbestimmung im Ei solle «im kommenden Jahr» allen Brütereien in Deutschland zur Verfügung stehen, sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwoch). «Damit wird das Verfahren serienreif - und das
Tierschutzgesetz greift.» Es besagt, dass kein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund getötet werden darf.
Die Verbraucherorganisation
Foodwatch hielt Klöckner einen Bruch des Koalitionsvertrags vor. Darin heißt es: «Das Töten von Eintagsküken werden wir bis zur Mitte der Legislaturperiode beenden» - dies ist im Herbst 2019. «Das ist Politik nach dem Motto Vertagen und Versagen», sagte Foodwatch-Geschäftsführer Martin Rücker der «Augsburger Allgemeinen» (Donnerstag).
Im vergangenen Jahr wurden bei der
Aufzucht von Legehennen rund 42 Millionen männliche Küken getötet, da sie keine Eier legen und nicht so viel Fleisch ansetzen wie Masttiere. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Frage der Grünen hervor. Zuerst berichtete die «Rheinische Post» (Donnerstag) darüber. Fraktionsvize Oliver Krischer sagte der Zeitung, wie schon ihre Vorgänger kündige Klöckner das Ende des widerlichen Kükentötens nur an. Passieren werde wieder nichts, obwohl es die technischen Möglichkeiten gebe.
In ersten deutschen Supermärkten sind seit Herbst Eier aus der neuen Geschlechtsbestimmungsmethode zu kaufen. In 380 Berliner Filialen würden pro Woche 100.000 Eier aus dem Verfahren «ohne Kükentöten» verkauft, heißt es in der Regierungsantwort weiter.