In mehr als der Hälfte der landwirtschaftlichen
Betriebe werden bereits digitale Lösungen eingesetzt. Dies geht aus einer Befragung unter 850 Landwirten hervor, deren Ergebnisse die Landwirtschaftliche
Rentenbank in einem „Agrar Spezial“ im Rahmen ihres Geschäftsberichts 2018 veröffentlicht hat.
Vorstandssprecher Dr. Horst Reinhardt wies darauf hin, dass der digitale Wandel in vollem Gang sei und alle Bereiche der Wirtschaft und Gesellschaft verändere. Vor Journalisten erklärte Reinhardt am vergangenen Montag (29.4.) in Frankfurt, dass viele Landwirte in der Befragung die hohen
Investitionskosten als größtes Hemmnis für die Implementierung digitaler Technologien genannt hätten. Immerhin 23 % der befragten Betriebe würden darin einen Hinderungsgrund für die Digitalisierung sehen. Dabei seien es insbesondere die jüngeren, gut ausgebildeten Landwirte, die bei diesem Thema eine große Unsicherheit verspürten.
Insbesondere bei der Datenhoheit beziehungsweise dem Dateneigentum bestünden gegenwärtig Regelungslücken, stellte Reinhardt außerdem fest. So sei es beispielsweise durchaus denkbar, dass ein Teil der
Wertschöpfung von den Betrieben auf große, zentral agierende Akteure übergehe, die auf die Datenauswertung spezialisiert seien.
Damit die Vielfalt der Landwirtschaft erhalten bleibe und eine stärkere Konzentration auf wenige große Akteure vermieden werde, sei es von entscheidender Bedeutung, dass die Landwirte selbst über die Nutzung der auf ihren Betrieben erzeugten Daten entscheiden könnten.
Die Befragung zeigte nach Angaben der Rentenbank auch, dass die Landwirte von der Digitalisierung insbesondere eine vereinfachte
Rückverfolgbarkeit der Produkte, aber auch positive Effekte auf die Prozessdokumentation und eine umweltschonendere Produktion erwarten. Reinhardt betonte: „Als Förderbank für die Agrarwirtschaft und den ländlichen Raum unterstützen wir die Betriebe bei der Bewältigung der finanziellen Herausforderungen, die die Investitionen in digitale Technologien mit sich bringen“.