Im Dezember seien die
Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 1,4 Prozent gestiegen, teilte das europäische Statistikamt
Eurostat am Mittwoch nach einer zweiten Schätzung mit. Im November hatte die Inflationsrate im gemeinsamen Währungsraum etwas höher gelegen, bei 1,5 Prozent.
Damit entfernte sich die Inflation wieder ein Stück weit vom Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB), die mittelfristig eine
Teuerung von knapp zwei Prozent anstrebt. Erst dann sieht die Notenbank die Preisstabilität als gewährleistet an. Seit geraumer Zeit versucht die Notenbank das Ziel mit einer extrem lockeren Geldpolitik zu erreichen. Denn: Wenn Preise auf breiter Front kaum steigen, stagnieren oder gar fallen, kann das Verbraucher und Unternehmen dazu verleiten, Anschaffungen und Investitionen aufzuschieben. Diese abwartende Haltung kann die Konjunktur ausbremsen. Im schlimmsten Fall friert die Wirtschaft ein; Fachleute sprechen von einer Deflation, einer Abwärtsspirale aus rückläufigen Preisen und schrumpfender Wirtschaft.
Bei der
Preisentwicklung steht die Kernrate der Verbraucherpreise, bei der schwankungsanfällige Preise für
Lebensmittel und Energie ausgeblendet werden, besonders im Fokus der Währungshüter. In dieser Abgrenzung meldete Eurostat nur eine Teuerung um 0,9 Prozent, nach ebenfalls 0,9 Prozent im November.
Obwohl sich die Wirtschaft in der Eurozone in einem robusten Aufschwung befindet, hinkt die Inflation der allgemeinen Entwicklung hinterher. Dies spricht für eine weiter extrem lockeren Geldpolitik und eine Fortsetzung der Nullzinspolitik der EZB.