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06.01.2019 | 18:00 | Preisprognose 

Warum die Getreidepreise vorerst nicht steigen

Berlin - Mit Blick auf die Entwicklung der Getreide- beziehungsweise Weizenpreise in der ersten Jahreshälfte 2019 gibt sich der Deutsche Bauernverband (DBV) zurückhaltend.

Getreidepreis 2019 Entwicklung
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Entwicklung Brotweizenpreis seit 2011. (c) proplanta
„Argumente für Preissteigerungen in der zweiten Hälfte des Wirtschaftsjahres sind derzeit nur schwer auszumachen“, erklärt der DBV in seinem Bericht über wichtige Agrarmärkte zum Jahreswechsel 2018/19 unter dem Titel „Landwirtschaft in schwierigen Zeiten“.

Die globale Versorgungssituation sei für Weizen und Mais aufgrund einer die Produktion übersteigenden Nachfrage enger als im Vorjahr, dürfte aber insbesondere im Fall von Weizen als komfortabel bezeichnet werden.

Zum inländischen Markt stellt der Bauernverband fest, dass sich in der Mühlenwirtschaft und der Mischfutterindustrie vorerst keine größeren Bedarfslücken zu scheinen zeigten, zumal sich die Futtermittelproduktion dem Risiko eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest (ASP) ausgesetzt sehe.

Auch der Export habe bisher nicht den üblichen Nachfragesog entfaltet. So habe die EU-28 in den ersten 25 Wochen des laufenden Wirtschaftsjahres nur 7,46 Mio. t Weizen ausgeführt, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Rückgang um 25 % bedeute. Ursächlich dafür seien die geringeren verfügbaren Mengen und die starke Konkurrenz am Exportmarkt durch russische Ware.

Für die zweite Hälfte des Wirtschaftsjahres bleibe somit nur die Hoffnung, dass sich das hohe Exporttempo Russlands verringere und europäische Ware an Wettbewerbsfähigkeit gewinne, so der DBV. Er weist darauf hin, dass die deutsche Getreideernte 2018 mit 38 Mio. t den mehrjährigen Durchschnitt um 10 Mio. t verfehlt habe. In der EU-28 seien mit 288 Mio. t rund 22 Mio. t weniger Getreide eingefahren worden als im Durchschnitt der vergangenen Jahre.

Angesichts der deutlich geringeren Versorgung sind die Erzeugerpreise zu Beginn der Kampagne 2018/19 laut Verband deutlich gestiegen. So habe der Brotweizenpreis im August 2018 im Bundesmittel bei 188 Euro/t gelegen, verglichen mit 150 Euro/t im August 2017. Seither hätten sich die Brotweizenpreise auf diesem Niveau gehalten. Auch die Preise für Futtergerste lägen in dieser Größenordnung und würden damit das Niveau zum Jahreswechsel 2017/18 um 48 Euro/t übertreffen.
AgE
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