Laut Daten des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) gehen die Exporterlöse spürbar zurück, während im Gegenzug für die Einfuhr von landwirtschaftlichen Erzeugnissen mehr Geld ausgegeben wird. Im April wurde im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar erstmals seit langer Zeit ein Defizit in der Agrarhandelsbilanz festgestellt, was für die USA als Exportnation ungewöhnlich ist; das ausgewiesene Defizit lag bei 865 Mio. $ (765 Mio. Euro)
Seit im Oktober 2018 das neue Fiskaljahr begonnen hat, beliefen sich laut USDA die Agrarexporteinnahmen bis einschließlich April auf 81,2 Mrd. $ (71,9 Mrd. Euro), was im Vergleich zur Vorjahresperiode ein Minus von 5,7 Mrd. $ (5,0 Mrd. Euro) oder 6,5 % bedeutete. Der Importwert stieg dagegen in der gleichen Zeit um 2,6 % auf 77,3 Mrd. $ (68,4 Mrd. Euro). Der
Überschuss im Agrarhandel schrumpfte dadurch um rund zwei Drittel auf nur noch 3,9 Mrd. $ (3,5 Mrd. Euro).
Besonders deutlich werden die Auswirkungen des Handelskonflikts mit China am Beispiel der Sojabohnen. Die von Peking erhobenen Retorsionszölle haben in der Volksrepublik zu Absatzeinbußen der USA und weltweit sinkenden Sojabohnenpreisen geführt. Insgesamt gingen die Ausfuhreinnahmen der Vereinigten Staaten für dieses Produkt gegenüber dem Vergleichszeitraum von Oktober 2017 bis April 2018 um rund ein Drittel auf 10,6 Mrd. $ (9,4 Mrd. Euro) zurück.
Die Verkäufe von
Schweinefleisch wurden zudem durch Handelskonflikte mit Mexiko erschwert; die US-Anbieter konnten nach der Aufkündigung der Transpazifischen Partnerschaft (TPP) durch Trump auch für andere Produkte nicht von besseren Absatzmöglichkeiten in den Ländern dieses Freihandelsabkommens profitieren. Der Ausfuhrwert für Rind- und Schweinefleisch war im Betrachtungszeitraum um 3,4 % auf 8,7 Mrd. $ (7,7 Mrd. Euro) und der für Geflügelfleisch um 10,0 % auf 2,7 Mrd. $ (2,4 Mrd. Euro) rückläufig. Auch für Wein und Obst mussten die US-Exporteure jeweils gut 10 % geringere Exporteinnahmen hinnehmen.