Wie aus dem aktuellen jährlichen Evaluations- und Erfahrungsbericht der
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hervorgeht, wurden im Jahr 2018 durch die Verwendung von Biokraftstoffen anstatt fossiler Treibstoffe 83,8 % an den betreffenden Emissionen eingespart. Das bedeutet, dass durch den Einsatz von Biokraftstoffen der Ausstoß von insgesamt rund 9,5 Mio. t CO2-Äquivalenten vermieden wurden. Im Vorjahr hatte der betreffende Anteil bei 81,2 % gelegen.
Insgesamt wurden 2018 in Deutschland laut Angaben der
BLE 3,538 Mio. t
Biokraftstoffe mit einem
Energiegehalt von 120,01 PJ in den Verkehr gebracht; das waren rund 6 % mehr als im Vorjahr. BLE-Präsident Dr. Hanns-Christoph Eiden hebt im Vorwort zu dem Bericht hervor, dass damit erstmals seit Einführung der THG-Minderungsverpflichtung im Jahr 2015 die Linie von 120 PJ übertroffen worden sei.
Mit Blick auf die Herkunft der Ausgangsstoffe für die Biokraftstoffe, die in Deutschland im Berichtsjahr in den Verkehr gebracht worden sind, setzte sich der Bundesanstalt zufolge der bisherige Trend allerdings fort, denn die betreffenden Bezüge aus Europa waren erneut rückläufig.
Biodieseleinsatz deutlich gestiegenWichtigste Biokraftstoffart im vergangenen Jahr blieb nach dem Evaluationsbericht Fettsäuremethylester (FAME) beziehungsweise Biodiesel, dessen Einsatz sich 2018 im Vorjahresvergleich um 8,4 % auf schätzungsweise 2,32 Mio. t oder 86,66 PJ erhöhte. Davon wurden 1,10 Mio. t aus Abfällen und Reststoffen erzeugt, was einer Steigerung um 30,6 % entsprach.
Zweitwichtigster Ausgangsstoff für FAME blieb Raps, obwohl sich die betreffende Menge um 11,5 % auf 672.000 t verringerte. Auch die Bedeutung von
Biodiesel aus Palmöl nahm ab, aber nur um 3,2 % auf 476.000 t. Sonnenblumen-FAME legte dagegen um 16,4 % auf 51.000 t zu.
Biodiesel aus
Sojabohnen wurde zwar um den Faktor neun auf 18.000 t erhöht, machte aber erst 0,8 % des Gesamtvolumens aus. Neu war Biodiesel mit Äthiopischem Senf (
Brassica Carinata) als Ausgangsstoff. Hiervon wurde aber nur etwa 1.000 t eingesetzt.
Mehr Bioethanol aus Mais und WeizenAuch die Verwendung von Bioethanol wurde der BLE zufolge im vergangenen Jahr ausgeweitet. Hier verzeichnete die Behörde im Vorjahresvergleich einen Anstieg um 2,6 % auf schätzungsweise 1,16 Mio. t. Wichtigster Ausgangsstoff war Mais, für den ein Zuwachs von 7,7 % auf 585.000 t registriert wurde. Die eingesetzte Bioethanolmenge aus Weizen erhöhte sich im Berichtsjahr um 8,6 % auf 326.000 t, nachdem 2017 hier noch ein Minus von 17,7 % festgestellt worden war. Die Menge von Bioethanol aus Triticale stieg 2018 um 11,6 % auf 74.000 t, während für Roggen und Gerste ein Rückgang um 36,7 % auf 54.000 t beziehungsweise 20,4 % auf 50.000 t verzeichnet wurde.
Nach dem Vorjahrestief stieg die eingesetzte Menge von Bioethanol aus Zuckerrüben um 19 % 39.000 t. Dagegen nahm die Bedeutung von
Zuckerrohr weiter ab; die Einsatzmenge ging verglichen mit 2017 um 53,5 % auf 19.000 t zurück. Das Schlusslicht in diesem Ranking belegte nach wie vor Bioethanol ausAbfällen und Reststoffen, obwohl sich dessen Verwednung um den Faktor acht auf 16.000 t erhöhte.