Krankheit zuhause auskurieren
Wenn Sie krank sind, sollten Sie nicht arbeiten gehen. Denn Sie gefährden nicht nur Ihre eigene Gesundheit und werden langsamer wieder fit, Sie können auch Kollegen und andere Menschen in Ihrer Umgebung anstecken. Wenn hierdurch ganze Abteilungen erkranken, schadet dies Ihrem Arbeitgeber mehr als der Ausfall einer Einzelperson. Wer krank zur Arbeit erscheint, kann sich ohnehin schlechter konzentrieren und macht mehr Fehler. Gehen Sie also bei fieberhafter Erkältung, Magen-Darm-Infekt oder Grippe nicht zur Arbeit, sondern kurieren Sie Ihre Krankheit aus.
Wägen Sie außerdem ab, ob Sie ärztliche Hilfe benötigen. Und denken Sie immer daran: Ihre Gesundheit nützt allen - Ihnen und Ihren Kollegen. Auf erste Anzeichen achten.
Wenn Sie an einer Erkältung oder einer Magen-Darm-Infektion leiden, besteht die Gefahr, dass Sie andere Menschen anstecken. Bei Grippe sogar schon dann, wenn die Krankheit bei Ihnen noch gar nicht ausgebrochen ist.
Achten Sie zum Schutz Ihrer Mitmenschen auf erste Anzeichen von Viruserkrankungen: Typisch für Grippe sind plötzliches hohes Fieber, schweres Krankheitsgefühl, Husten und Gliederschmerzen. Bei viralen Magen-Darminfektionen tritt plötzlich Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auf, auch Fieber ist möglich.
Gesund werdenBei vielen Viruserkrankungen ist man meist sein eigener Arzt und verordnet sich bewährte Hausmittel, z.B. viel trinken und schlafen, Ruhe, Tees und Inhalationen sowie Medikamente gegen verstopfte Nase, Halsschmerzen usw.
Den wichtigsten Beitrag zum Gesundwerden leistet das körpereigene Abwehrsystem: Husten und Schnupfen befördern die Viren aus dem Körper, Fieber bringt die Abwehr auf Hochtouren. Und nach einigen Tagen Erholung fühlt man sich oft schon wieder deutlich besser.
In manchen Fällen kann eine Erkrankung so schwer sein, dass Hausmittel allein nicht ausreichen. Insbesondere ältere, chronisch kranke und immungeschwächte Menschen sollten bei Grippe einen Arzt zu Rate ziehen. Bei Magen-Darm-Infektionen mit starkem Flüssigkeitsverlust benötigen vor allem Kinder häufig ärztliche Hilfe beim Gesundwerden.
Familienmitglieder schützen
Es ist gut, wenn Sie sich zu Hause auskurieren; allerdings sind dann besonders Ihre Familienmitglieder ansteckungsgefährdet. Schützen Sie sie, indem Sie Abstand halten und auf Körperkontakt wie Umarmen, Küssen usw. verzichten. Schlafen Sie nach Möglichkeit in einem separaten Raum. Achten Sie auf generelle Sauberkeit Ihrer Wohnung, insbesondere in Küche und Bad.
Auch beim Naseputzen gibt es eine klare Empfehlung: Verwenden Sie stets ein Einmaltaschentuch, das Sie wirklich nur einmal benutzen und sofort entsorgen, z.B. in einer am Bett bereitliegenden Plastiktüte. Waschen Sie sich wenn möglich anschließend die Hände, um eine Virusübertragung auf andere Menschen zu vermeiden.
Geschlossen Räume regelmäßig lüftenBei der Arbeit oder zu Hause gilt: In geschlossenen Räumen kann die Anzahl der Viren in der Luft stark ansteigen. Regelmäßiges Lüften wirkt dem entgegen und senkt so das Ansteckungsrisiko. Außerdem verbessern Sie durch Lüften das Raumklima. Lüften Sie mindestens drei- bis viermal am Tag für jeweils zehn Minuten.
HändedesinfektionAls effektive und praktikable Alternative zum Händewaschen bietet sich die Händedesinfektion an. Sie ist wirksamer als die Seifenwaschung und nicht an bestimmte Orte gebunden, hautverträglicher und schneller als die Waschung. Geeignet sind alle alkoholischen Händedesinfektionsmittel, die in Apotheken, Fach- und Großhandel sowie im Internet angeboten werden.
Im Gegensatz zur Waschung entfernt die Desinfektion die Erreger nicht nur von der Hand, sondern setzt die gefährlichen Krankheitsüberträger innerhalb von 30 Sekunden außer Kraft. Besonders praktisch neben den Wandspendern sind kleine Taschenflaschen mit einem Volumen von 100 bis 200 ml oder neuerdings auch in Desinfektionsmittel in Gelform oder als Schaumspray.
FazitRegelmäßiges Händewaschen und noch effektiver Händedesinfektion im Verbund mit den oben beschriebenen Verhaltungsregeln sind wirksame Mittel gegen die Ausbreitung von
Infektionskrankheiten und daher seuchenhygienisch von großer Bedeutung. (Hr)
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