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18.08.2018 | 11:15 | Silomais 

Im Rheinland beginnt gezwungenermaßen die Maisernte

Bonn - Vier Wochen zu früh - Auf vielen rheinischen Höfen hat die Ernte von Silomais begonnen.

Maisernte
(c) proplanta
Dabei werden die Maisbestände in diesem Jahr dürrebedingt wesentlich früher gehäckselt als in normalen Jahren. Dieser Umstand stellt die Landwirte laut Rheinischem Landwirtschafts-Verband (RLV) vor große Herausforderungen.
„Die rheinischen Landwirte versuchen zu retten, was zu retten ist“, berichtet RLV-Vizepräsident Paul-Christian Küskens. „Normalerweise wird Mais frühestens ab Mitte September geerntet, in diesem Extremjahr sind wir schon Mitte August in vollem Gange.“  Die Erträge seien regional sehr unterschiedlich und reichten von „dürftig bis zum Totalausfall“. Im Durchschnitt ließen sich die Ertragsausfälle bei etwa 30 % einordnen, so Küskens.

Trockenschäden in Maisbeständen sind im Dürrejahr 2018 keine Seltenheit und vielerorts mit bloßem Auge erkennbar, berichtet der Vizepräsident. „Dürregeschädigter Mais reift in der Regel schneller ab, was sich deutlich am Absterben der unteren Blätter erkennen lässt.“ Ein Nährstofftransport in den Kolben konnte kaum stattfinden, wodurch nur sehr kleine bis gar keine Kolben gebildet wurden. In der Folge sinkt der Futterwert des Bestandes und je länger die Pflanzen auf dem Feld verbleiben, desto schneller „verstrohen“ sie, verlieren an Qualität und können nur noch schwer konserviert werden.

Für die rheinischen Landwirte ein großes Problem – sie benötigen den Mais als Futtergrundlage für den Winter. „Vor allem viehhaltende Betriebe benötigen daher im Moment starke Nerven und eine glückliche Hand bei der Sicherung ihrer Futtervorräte. Sie kämpfen nicht nur mit Mindermenge und -qualität, sondern müssen auch bei der Wahl des richtigen Erntezeitpunktes in diesem Jahr besonders auf ihr Fachwissen zurückgreifen“, erklärt Küskens.

In Nordrhein-Westfalen wurden im Jahr 2018 etwa 200.000 ha Silomais angebaut, zusätzlich wurde auf circa 80.000 ha Ackerfläche Mais zur Gewinnung von Körnermais oder CCM (Corn-Cob-Mix = Futter, das aus der Spindel und den Körnern des Maiskolbens besteht) ausgesät. Während sich die Bestände im Frühjahr zunächst gut entwickelten, litten sie über den Sommer unter der extremen Trockenheit.
rlv
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