Der Unterschied zur angebauten Fläche beträgt damit zwar nur 2,04 % – allerdings sind regional deutliche Unterschiede zu erkennen. So hat sich die Trockenheit in den ostdeutschen Bundesländern besonders stark ausgewirkt – allen voran in Sachsen-Anhalt. Das Bundesland weist eine Differenz von angebauter zu erntebarer Fläche von 13,37 % auf.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes haben Deutschlands Landwirte 2019 insgesamt 2,652 Mio. ha Mais angebaut. Die aktuellen Messungen von CropRadar zeigen demgegenüber einen Rückgang von 2,04 %. Die erntebare Gesamtfläche in Deutschland beträgt zum aktuellen Zeitpunkt damit 2.598 Mio. ha.
Wie das Deutsche
Maiskomitee vergangene Woche berichtete (28.08.) steht der Mais in diesem Jahr allerdings sehr unterschiedlich. Diesen Eindruck bestätigen die Aufnahmen von CropRadar.
Pflanzenentwicklung in 2019So hat sich der Mais in manchen Regionen deutlich langsamer entwickelt als in anderen. Dies zeigte sich auch in den Satellitenaufnahmen. Waren die Maisflächen im vergangenen Jahr – trotz ebenfalls langer Trockenheit – Ende Juli aus dem All mit CropRadar problemlos zu erkennen, so waren sie zum gleichen Zeitpunkt in diesem Jahr aufgrund des verzögerten Wachstums noch nicht identifizierbar. Dieses Jahr kam vermutlich noch die Kaltphase mitten im Sommer hinzu sowie eine deutlich stärker ausgeprägte Trockenheit zu Beginn des Auflaufens.
Teilweise katastrophales Bild in OstdeutschlandIn Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen sehen die Flächen zum Teil katastrophal aus. Die Unterschiede sind nicht nur im Vergleich von Feld zu Feld zu erkennen, sondern werden vor allem auch innerhalb der Felder sichtbar (Wuchshöhe, Löcher im Bestand). Lag die angebaute Fläche in Brandenburg bei 228.600 ha, so liegt die erntebare Fläche aktuell nur noch bei 208.861 ha ( -8,63 %). Noch deutlicher fallen die Unterschiede in Sachsen und Sachsen-Anhalt aus. Betrug die angebaute Fläche in Sachsen 104.300 ha, so beträgt die erntebare Fläche nur noch 92.312 ha ( -11,49 %). Mit einem Minus von 13,37 % fallen die Verluste in Sachsen-Anhalt am höchsten aus. Hier sank die
Maisanbaufläche von ursprünglich 170.500 Gesamtanbaufläche auf 147.711 ha.
In der Summe relativieren sich die Verluste wieder etwas. So zeigen sich in der Betrachtung für Gesamtdeutschland insgesamt 2 % der Bestände in katastrophalem Zustand (sehr lückenhaft, vermutlich keine Kolben) und weitere 3-4 % in schlechtem Zustand (späte Entwicklung, vermutlich Notreife).
Aus Gesprächen mit Landwirten hat die
Kleffmann Group erfahren, dass die Bereitschaft wächst, über Anbaualternativen nachzudenken. Als eine mögliche Option nannten die Landwirte Soja.
Was ist CropRadar?Die Kleffmann Group hat mit „CropRadar“ ein eigenes satellitenbasiertes System zur digitalen Flächenerkundung entwickelt. CropRadar liefert detaillierte Ergebnisse von
Anbauflächen verschiedener Hauptkulturen wie Mais, Raps und Sonnenblumen (weitere Kulturen folgen in Kürze). Nutzer von Kleffmann CropRadar können mit einer Genauigkeit von 97 Prozent für Gesamtdeutschland bis auf Postleitzahlenebene sehen, welche Kulturen und wie viel Hektar von der jeweiligen Kultur angebaut werden. Die Basis dieser Daten bilden die Satellitenbilder der Sentinel-1- und -2-Satelliten, welche vom Expertenteam der Kleffmann Group mit Methoden der künstlichen Intelligenz verarbeitet werden. Die Daten werden regelmäßig aktualisiert, sodass Umbrüche direkt erkennbar werden.