«Man kann nicht jedes Jahr eine gute Ernte erwarten», sagte Udo Jentzsch vom Landesverband Sächsisches Obst am Freitag in Dresden.
In diesem Jahr seien die Bäume - vor allem auf den Plantagen am Süßen See und der Börde - aber voll. Die Aprikosen hätten die gefährlichen Frostnächte im Frühjahr größtenteils unbeschadet überstanden, so Jentzsch. Viele
Obstbauern schützten die empfindlichen Bäume mit Feuerkerzen.
«Aprikosen sind eine Risikofrucht», erklärte Sabine Hornemann vom Obsthof in Langenweddingen, einem Ortsteil von Sülzetal (Landkreis Börde). Die ersten vier Sorten seien bereits geerntet worden. Bis Ende Juli, Anfang August sollen die letzten vier Sorten folgen. Die Obstbäuerin rechnet in diesem Jahr mit einer reichen Ernte von rund vier bis fünf Tonnen.
Im vergangenen Jahr holte der
Betrieb rund zwei Tonnen von den Bäumen. Insgesamt stehen auf der einen Hektar großen Fläche rund 700 Aprikosenbäume. Die Qualität sei hervorragend, erklärte Hornemann. Nur einige der geplatzten Aprikosen müssten verarbeitet werden, etwa zu Marmelade.
Nach Verbandsangaben ist der Anbau von Aprikosen eher exotisch. In Sachsen-Anhalt und Sachsen - deren Mitglieder der Verband gemeinsam vertritt - werden die orangen Früchte auf einer Fläche von etwa 30 Hektar angebaut. Den Löwenanteil erwirtschaften die
Betriebe mit Äpfeln: Auf einem Gebiet von rund 2.726 Hektar. Auch Süß- und
Sauerkirschen, Erdbeeren, Birnen, Pflaumen und Haselnüsse werden in Sachsen und Sachsen-Anhalt angebaut.