«Eine Berufsgruppe ist nicht frei von Fehlern - das gilt für
Tierärzte,
Tierschützer und Politiker», sagte die Vizepräsidentin des Bundesverbandes der beamteten Tierärzte, Christine Bothmann, am Mittwoch im
Agrarausschuss des Landtages. Amtstierärzte ständen häufig in einem Konflikt zwischen dem Tierschutz und den zu wahrenden Grundrechten der Tierhalter.
Der Ausschuss berät über einen Antrag der FDP-Landtagsfraktion, Tierschutzorganisationen bei Straftaten die Gemeinnützigkeit abzuerkennen. Der Verein Deutsches Tierschutzbüro hatte am Dienstag Videos gezeigt, die in einem Oldenburger
Schlachthof mit verdeckter Kamera gefilmt wurden.
Die Tierschützer werfen ihm vor, Rinder bei Bewusstsein getötet und mit Elektroschockern malträtiert zu haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.
Erst Mitte Oktober hatten Bilder angeblich gequälter Tiere in einem Schlachthof in Bad Iburg (Kreis Osnabrück) für Aufsehen gesorgt. Das Ministerium stellte Strafanzeige, der Landkreis legte den
Betrieb still. Ermittelt wird auch gegen zwei Tierärzte, die den Schlachthof im Auftrag des Landkreises kontrolliert hatten.