Aufgrund der weitgehend ausgeglichenen Angebots- und Nachfrageverhältnisse ließ die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) nach eigenen Angaben ihre Leitnotierung mit 1,40 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) am vergangenen Dienstag (2.10.) unverändert. Die Notierungsspanne lautete 1,36 Euro bis 1,40 Euro, womit der untere Wert gegenüber der Vorwoche um 4 Cent/kg zurückgenommen wurde. Daran wird deutlich, dass doch ein gewisser Preisdruck am Markt herrschte, der von den großen
Schlachtunternehmen ausging. Diese hatten im Vorfeld der Notierung auf einen Abschlag im Bereich von 4 Cent bis 5 Cent gedrungen, und Marktbeobachtern zufolge sollen mehrere Großschlachter auch nur einen entsprechenden Hauspreis zahlen.
Als Grund dafür wurden wieder einmal die nicht zufriedenstellenden Erlöse im Fleischverkauf genannt. Tatsächlich ist das Schweinefleischaufkommen in der Europäischen Union größer als im vergangenen Jahr und dem Absatz in Drittländern fehlt der Zug. Aktuell sind laut Analysten neben sehr preisgünstigen Offerten aus Spanien auch Teilstücke aus Belgien „zu Dumpingpreisen“ am Markt.
Der stellvertretende Direktor der Pork Divison von
Danish Crown, Søren Tinggaard, berichtete, dass die Fleischnachfrage am
EU-Binnenmarkt nicht schlecht sei, die
Schweinepreise aber wohl erst bei einem besseren
Exportgeschäft steigen könnten. Dies werde aber momentan durch die harte Konkurrenz aus den USA erschwert. Der dänische Schlachtkonzern ließ seinen Ankaufspreis für Schlachtschweine zuletzt unverändert. Das war auch in Österreich der Fall, wo der Verband der landwirtschaftlichen Veredlungsproduzenten (VLV) seine Leitnotierung mit 1,42 Euro/kg SG stabil hielt.
In Belgien blieben die Notierungen der Westvlees und der Danisgruppe auf niedrigem Niveau ebenfalls unverändert. ASP lässt belgischen
Schweinepreis einbrechen In Frankreich gab die Schlachtschweinenotierung am Marché du Porc Breton bei gut ausreichendem Angebot und normaler Nachfrage am Lebendmarkt am vergangenen Donnerstag (4.10.) im Vorwochenvergleich um 0,6 Cent/kg SG nach. Schwächer tendierten die Schweinepreise auch in Spanien am Mercolleida mit einem Minus von 2 Cent auf 1,124 Euro/kg Lebendgewicht (LG). Zudem sank die nationale Notierung in Italien um 1,8 Cent/kg LG.
Nach Angaben der
EU-Kommission waren bereits in der Woche zum 30. September in nahezu allen Mitgliedstaaten Preisabschläge zu verzeichnen. Die Schlachtbetriebe in der Gemeinschaft zahlten im Mittel für Tiere der Handelsklasse E 141,87 Euro/100 kg SG; das waren 1,99 Euro oder 1,4 % weniger als in der Vorwoche. Infolge der Afrikanischen
Schweinepest (ASP) brach dabei das
Preisniveau in Belgien um 10,8 % ein. Zu Abschlägen zwischen 2,1 % und 2,8 % kam es in Slowenien, Rumänien, Frankreich, Ungarn und Litauen.
Die
Mäster in Deutschland, Polen, Spanien, Dänemark und Österreich erhielten zwischen 1,4 % und 1,8 % weniger Geld für ihre schlachtreifen Tiere. Aus den Niederlanden und Bulgarien wurden hingegen weitgehend stabile Notierungen gemeldet. Neben Italien mit einem Preisplus von 0,6 %, konnten sich ansonsten nur die schwedischen und irischen Erzeuger in der EU über steigende Verkaufserlöse freuen; dort stiegen die
Schlachtschweinepreise um 2,6 % beziehungsweise 2,8 %.