Die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) konnte am vergangenen Mittwoch (26.9.) ihre Leitnotierung auf dem Niveau von 1,40 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) stabil halten. Das Angebot schlachtreifer Schweine finde weitgehend vollständigen Absatz, und größere Angebotsüberhänge seien nicht zu beobachten, berichtete die VEZG.
Nach Angaben der
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (
BLE) waren in der Woche zum 23. September erstmals seit Ende April die Schweineschlachtungen wieder über die Marke von 1 Million Tieren gestiegen. Zudem stört in dieser Woche der Tag der Deutschen Einheit die Vermarktung. Dennoch beschrieben Analysten den Lebendmarkt zuletzt als weitgehend ausgeglichen.
Am gut versorgten
Fleischmarkt klagten die
Vermarkter allerdings weiterhin über zu niedrige Preise und fehlende Margen. In Belgien konnten sich die
Schlachtschweinepreise nach dem vorherigen Einbruch wegen der ASP in der vergangenen Woche ebenfalls fangen.
Westvlees und die Danisgruppe gaben am vergangenen Donnerstag bekannt, ihre Auszahlungspreise stabil zu halten. Etwas zur Marktentlastung trägt laut Marktbeobachtern bei, dass deutsche Schlachthöfe wieder belgische
Schweine schlachten, diese aber mit Preisabschlägen eingekauft werden.
In Österreich hat nach Angaben des Verbandes der landwirtschaftlichen Veredlungsproduzenten (VLV) die zum Teil verzögerte Annahme schlachtreifer Schweine deren durchschnittliches Schlachtgewicht binnen zwei Wochen um 1 kg auf 97,8 kg steigen lassen. Die ASP bedingte Verunsicherung habe bei einigen Abnehmern zu verhaltenen Bestellungen und einer Minderauslastung der Schlachtkapazitäten geführt. Die Leitnotierung des VLV konnte am vergangenen Donnerstag dennoch mit 1,42 Euro/kg SG bestätigt werden.
Preisdruck in der EUIn anderen EU-Ländern gaben die
Schlachtschweinenotierungen in der vergangenen Woche weiter nach. So senkte
Danish Crown seinen Ankaufspreis um umgerechnet 2,7 Cent/kg SG. In Frankreich sank die Notierung am Marché du Porc Breton im Vorwochenvergleich um 3,7 Cent auf einen Basispreis von 1,204 Euro/kg SG. Ein Grund dafür war, dass nach einem Streik in einem
Schlachthof überhängige Schweine das Lebendangebot vergrößerten. Erstmals seit vielen Wochen ging es mit der italienischen Notierung wieder nach unten, und zwar um 2,5 Cent/kg Lebendgewicht (LG). Zudem setzte sich in Spanien die saisonale Abschwächung der Preisemit einem Rückgang der Notierung am Mercolleida um 2,6 Cent auf 1,144 Euro/kg LG fort.
Nach Angaben der
EU-Kommission standen die Preise für Schlachtschweine in den Mitgliedstaaten bereits in der Woche zum 23. September unter Druck. Die durchschnittliche Auszahlungsleistung der EU-Schlachtereien für Tiere der Handelsklasse E verringerte sich im Vorwochenvergleich um 2,74 Euro oder 1,9 % auf 143,59 Euro/100 kg SG. Dabei mussten die belgischen und lettischen
Mäster mit jeweils 4,2 % die stärksten Abschläge hinnehmen. In Polen, Deutschland, Österreich und Spanien fielen die Notierungen zwischen 2,6 % und 3,4 %.
Moderater ging es in Frankreich und den Niederlanden mit Preiseinbußen von 0,5 % beziehungsweise 0,7 % nach unten. In Dänemark und Bulgarien wurden in der Berichtswoche noch unveränderte Preise gezahlt. Nur die italienischen und finnischen Mäster erhielten in der EU für ihre Tiere mehr Geld, und zwar jeweils rund 1 % im Vorwochenvergleich.