Die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) setzte am Mittwoch (13.11.) die zuvor zwölf Wochen stabile Notierung für Schlachtschweine um 4 Cent auf 1,89 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) herauf. Der Leitpreis markiert damit ein neues Jahreshoch und liegt um 53 Cent/kg oder 39 % über dem vergleichbaren Vorjahresniveau. Zuletzt hatten die
Mäster im September 2013 solch hohe Preise für ihre schlachtreifen Schweine erlöst.
Laut Analysten ist das Lebendangebot jahreszeitlich recht umfangreich, doch der Bedarf der Schlachtbetriebe ist groß. Die VEZG berichtete von einer sehr zügigen Nachfrage, weshalb das Schweineangebot nur knapp für die Bestellungen ausreiche. Vor allem exportorientierte Fleischhersteller brauchen aktuell Ware für den florierenden Chinaexport, damit die Lieferungen für das dortige Neujahrsfest Ende Januar 2020 noch bis Mitte Dezember abgeschickt werden können. Gleichzeitig verleiht die benötigte Rohware für die Fleischverarbeiter und Wursthersteller im Weihnachtsgeschäft der Nachfrage Impulse.
Die Erzeugerseite wies zudem darauf hin, dass in den Niederlanden und vor allem in Dänemark die großen Schlachtbetriebe ihre Ankaufspreise für Schlachtschweine zuletzt erhöht hätten.
In Österreich lief die Schweinevermarktung ebenfalls flott. Die Tiere seien eher früher als später aus den Ställen geholt worden, berichtete der Verband landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) und erhöhte seine Leitnotierung ebenfalls um 4 Cent, die sich damit auf 1,87 Euro/ kg SG belief. Zudem zogen die
Schlachtschweinepreise in Belgien deutlicher an, und zwar um 4 Cent/kg Lebendgewicht (LG).
Seltenes Notierungsplus in SpanienIn Frankreich blieb dagegen ein Notierungsanstieg am Marché du Porc Breton aus, da nach zwei Feiertagen im November erst das große Schlachtschweineangebot abgebaut werden muss. In Dänemark hat
Danish Crown seit Anfang Oktober seinen Auszahlungspreis um umgerechnet 19 Cent auf eine neue Rekordhöhe von 1,82 Euro/kg SG angehoben. Nun bleibt der Preis, wie vom Unternehmen angekündigt, bis Mitte Dezember unverändert, um dann in zwei Schritten um insgesamt 8 Cent gesenkt zu werden.
Die spanische Notierung am Mercolleida konnte am vergangenen Donnerstag um 0,3 Cent auf 1,428 Euro/kg LG zulegen; einen Anstieg im November hat es dort seit zehn Jahren nichtmehr gegeben. In Spanien, wie auch in anderen EU-Ländern, sei momentan die Logistik das größte Problem, da die Gefrierkapazitäten nicht ausreichten, um alles einzufrieren, was nach China verkauft werden könnte, berichtete der Mercolleida.
In der gesamten EU tendierten die Schlachtschweinepreise in der Woche zum 10. November nach Kommissionsangaben etwas fester. Für Tiere der Handelsklasse E wurden im Mittel aller Mitgliedstaaten 183,70 Euro/100 kg SG gezahlt; das waren 0,38 Euro oder 0,2 % mehr als in der Vorwoche. Hierbei machten sich insbesondere die Erhöhungen der Schlachtschweinepreise in den Niederlanden um 2,1 % und in Dänemark um 1,4 % bemerkbar.
Aber auch für die Mäster in Italien gab es im Vorwochenvergleich 0,9 % mehr Geld; in Schweden und Estland gab es jeweils ein Plus von 1,7%.Weitgehend unverändert blieben die Notierungen dagegen in Deutschland, Österreich, Belgien und Polen. Moderate Preisschwächen mit Abzügen zwischen 0,4 % und 0,6 % wurden aus Ungarn, Rumänien und Frankreich gemeldet.