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28.01.2024 | 11:51 | Schweinepreise 

Abwärtsbewegung beim VEZG-Preis gestoppt

Bonn - Am deutschen Schlachtschweinemarkt hat sich das Überangebot merklich gelichtet. Die Vermarktung schlachtreifer Tiere verläuft recht stetig, und auch die hohen Schlachtgewichte beginnen zu sinken.

Schweinepreise
Auf einem zunehmend ausgeglichen Lebendmarkt in Deutschland setzt sich die Preiskorrektur für Schlachtschweine nicht fort. (c) proplanta
Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) sieht Angebot und Nachfrage zunehmend ausgeglichen und ließ ihre Leitnotierung für Schlachtschweine am Mittwoch (24.1.) mit 2,00 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht unverändert. Nach dem kräftigen Abschlag in der Vorwoche von 10 Cent kehrt der Markt somit zur Preisstabilität zurück.

Am Markt für Schweinefleisch haben sich laut Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) die Geschäfte etwas belebt, doch sind die angebotenen Mengen für die immer noch verhaltene Nachfrage ausreichend. Aufgrund des Abschlags beim VEZG-Preis Mitte Januar gaben in der Folge auch die Verkaufspreise für Schweinefleisch im Großhandel nach, laut AMI bei Verarbeitungsware mehr als bei Konsumware.

Zu wenig Schweinefleisch im Frühjahr?

In Österreich sind laut dem Verband landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) die Überhänge am Lebendmarkt vom Jahresbeginn gänzlich abgebaut; schlachtreife Tiere fließen zeitnah ab. Die Notierung im Nachbarland blieb mit 2,07 Euro/kg Schlachtgewicht stabil. Dort erwartet die Fleischbranche für Anfang Februar wieder Absatzimpulse. Was derzeit an Frischfleisch nicht absetzbar ist, wandert laut VLV in die Gefrierlager.

Auch Danish Crown (DC) richtet seinen Blick bereits auf das Frühjahr. Der Rückgang der Schweineproduktion in Europa sei derzeit das große Gesprächsthema auf dem Markt, berichtete DC-Marketingdirektor Mads Stougaard. Die meisten gingen davon aus, dass dies im Laufe des Jahres in einigen europäischen Ländern zu einer Unterversorgung mit Schweinefleisch führen werde. Den aktuellen Ankaufspreis für Schlachtschweine ließ DC mit umgerechnet 1,58 Euro/kg Schlachtgewicht unverändert.

Schweine ohne Gebot in Frankreich

Weiterhin unverändert bezahlt werden Schlachtschweine auch in Frankreich; die Notierung blieb bei 1,782 Euro/kg Schlachtgewicht. Nach dem Ende der Verkaufsaktionen im Einzelhandel hat das Interesse an Schlachtschweinen allerdings nachgelassen. Bei der Auktion am Donnerstag (25.1.) blieben 42 % der angebotenen Schweine ohne Gebot.

Der Mercolleida in Spanien meldete ebenfalls eine stabile Notierung von 1,634 Euro/kg Lebendgewicht. Dort wird das saisonal große Angebot von den Schlachtbetrieben gerne aufgenommen, da in den kommenden Monaten mit höheren Einkaufspreisen gerechnet wird und im Moment die Margen noch passen.

In Belgien drückt hingegen laut dortigen Analysten das Lebendangebot noch; die Ankaufspreise wurden zwischen 1 und 2 Cent/kg Lebendgewicht zurückgenommen. In den benachbarten Niederlanden kam es in der letzten vollen Januarwoche ebenfalls zu Preisrücknahmen, bei der Vion um 4 Cent/kg Schlachtgewicht.

EU-Preis im Abwärtstrend

In der gesamten EU tendierten die Schlachtschweinepreise in der Woche zum 21. Januar deutlich schwächer. Laut Kommissionsangaben wurden Tiere der Handelsklasse E mit 204,69 Euro je 100 Kilogramm Schlachtgewicht abgerechnet; das waren 3,42 Euro oder 1,6 % weniger als in der Vorwoche. Dazu trug wesentlich der Abschlag von 3,1 % in Deutschland als Folge des herabgesetzten VEZG-Preises bei.

In Ungarn erhielten die Mäster 3,0 % und in Polen 2,4 % weniger Geld für ihre Tiere. Im Vergleich dazu fielen die Abzüge in Dänemark, Luxemburg, den Niederlanden und Italien zwischen 1,4 % und 2,0 % geringer aus.

Für Österreich wurde ein Minus von 0,7 % gemeldet. Weitgehend unverändert blieben die ausgezahlten Schlachtschweinepreise bei den Schlachtunternehmen in Frankreich, Spanien und Portugal. Einziges EU-Land mit einem größeren Preisanstieg war Litauen mit einem Plus von 1,3 %. 


EU-Marktpreise für Schlachtschweine - Woche vom 15. bis 21. Januar 2024Bild vergrößern
EU-Marktpreise für Schlachtschweine - Woche vom 15. bis 21. Januar 2024
AgE
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