Zu Beginn der neuen Schlachtwoche bleibe es zunächst bei relativ umfangreichen Angebotsmengen schlachtreifer Schweine, so dass der Bedarf der
Schlachtunternehmen gedeckt werden könne. Stabile Preise seien die Folge, hieß es.
Damit im Einklang berichtete die
Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (
ISN) von einem noch ausreichend versorgten Markt. Allerdings rechneten die
Vermarkter nun mit rückläufigen Stückzahlen. In der vorvergangenen Woche sei die Zahl der Schlachtungen feiertagsbedingt zurückgegangen. Wie Analysten berichteten, sinkt die inländische Schweinefleischnachfrage allerdings rascher als die Erzeugung.
Unterdessen erhöhte der dänische Schlachtkonzern
Danish Crown (DC) den Einkaufspreis für Schlachtschweine auf ein Rekordniveau von umgerechnet 1,82 Euro/kg SG; das waren 2,7 Cent/kg mehr als in der Vorwoche. Das Unternehmen will den neuen Preis in den kommenden vier Wochen stabil halten; diese Vorausfestlegung ist ungewöhnlich.
DC plant Preissenkung ab Mitte DezemberDer für das Segment Schwein zuständige DC-Vorstand Søren Eriksen begründete die Preisanhebung mit der starken Nachfrage in Europa und Asien. Dabei bedingten die umfangreichen Verkäufe nach China wegen der Transportzeit von rund sechs Wochen eine lange Vorlaufzeit. Wenn die Ware pünktlich zum chinesischen Neujahresfest ankommen solle, müssten die letzten Fuhren spätestens Mitte Dezember auf den Weg gebracht werden, erläuterte Eriksen. Da man nun bereits wisse, welche Preise bis Mitte Dezember zu erzielen seien, habe man die Notierung auf dem Niveau eingefroren.
Auch für den Jahreswechsel legte sich Danish Crown schon fest. Der Konzern kündigte zugleich an, dass er Mitte Dezember den Preis um rund 8 Cent auf 1,74 Euro/kg SG zurücknehmen werde. Dieses Niveau soll dann bis zum Ende der ersten Januarwoche gelten.
Frankreich darf mehr nach China exportierenAuch die niederländische
Vion Food Group hat ihre Schlachtschweinenotierung - nach einer mehrwöchigen Seitwärtsbewegung - in dieser Woche angehoben, und zwar um 5 Cent auf 1,98 Euro/kg SG; das entspricht 1,82 Euro/kg SG ohne Umsatzsteuer. Holländischen Analysten zufolge war das Schlachtschweineangebot in den Niederlanden zwar groß, und die Schlachtgewichte nahmen zu. Diese eigentlich preisdrückende Entwicklung sei aber durch den lebhaften Export nach Asien mehr als ausgeglichen worden.
Derweil blieb die Schlachtschweinenotierung am Marché du Porc Breton (MPB) auf dem Niveau von 1,681 Cent/kg SG. Für Unterstützung hätten neue Genehmigungen für den Export von
Schweinefleisch nach China gesorgt, berichteten Marktbeobachter. In der Folge sei mit einer Belebung der Geschäfte zu rechnen.
Erzeugerpreise im EU-Mittel gut behauptetWeitestgehend unverändert waren laut
EU-Kommission die Schlachtschweine im Mittel aller Mitgliedstaaten in der Woche zum 3. November bezahlt worden. Der Durchschnittspreis für Tiere der Handelsklasse E lag mit 183,29 Euro/100 kg nur geringfügig über dem Vorwochenwert, nämlich um 0,33 Euro oder 0,2 %.
Mehr Geld für ihre Schlachtschweine erlösten die
Mäster vor allem in Dänemark und den Niederlanden mit Zuschlägen von 1,9 % beziehungsweise 1,3 %. Aufschläge von 0,2 % bis 0,6 % wurden unter anderem für Schweden, Belgien und Österreich verzeichnet.
Stabil blieben die Preise in Deutschland, Frankreich, Luxemburg und Irland. Abschläge von 0,1 % bis 0,5 % wurden dagegen in Spanien, Polen und Portugal registriert. Für Italien wurde ein Preisrückgang von 1,7 % ausgewiesen.