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26.10.2019 | 04:54 | Vögel erkrankt 

West-Nil-Virus in Berlin

Berlin - Die Berliner Verbraucherschutz-Verwaltung rät davon ab, in der Hauptstadt tote Wildvögel anzufassen.

Vogelvirus
Das West-Nil-Virus aus den Tropen kann auch in Deutschland zwischen Mücken und Vögeln zirkulieren. Als reine Vorsichtsmaßnahme rät die Berliner Verwaltung deshalb dazu, tote Wildvögel nicht mit bloßen Händen anzufassen. (c) proplanta
Seit August sei bei 24 verendeten Tieren wie Eulen oder Greifvögeln das West-Nil-Virus festgestellt worden, sagte Sprecher Michael Reis. Darunter waren auch Zoovögel.

Auch wenn der Erreger in der Regel durch Stechmücken übertragen werde, sei es als Vorsichtsmaßnahme ratsam, tote Tiere nicht mit bloßen Händen zu berühren. Die bisherigen Funde stammen aus den Bezirken Lichtenberg, Charlottenburg-Wilmersdorf und Steglitz-Zehlendorf.

Das West-Nil-Virus ist ein Tropenvirus, das zum Beispiel durch Zugvögel nach Deutschland importiert werden und vermutlich aufgrund des Klimawandels inzwischen auch hier über den Winter kommen kann.

Seit 2018 ist der Erreger bereits bei Tieren in mehreren Bundesländern nachgewiesen worden. Das Virus zirkuliert dabei häufig zwischen Mücken und Vögeln. Bei Vögeln treten nach einer Infektion selten Symptome auf. Nur in einigen Fällen gibt es neurologische Ausfallerscheinungen, die zum Tode führen können. Ob die Zahl der Infektionen bei Vögeln in Berlin zunimmt, lässt sich noch nicht sagen.

In Berlin war am Donnerstag erstmals die Infektion eines Menschen mit dem West-Nil-Virus bekannt geworden. Die Krankheit verlief bei der Patientin milde mit Fieber und Hautausschlag. Auch in Ostdeutschland wurden Fälle bekannt. Dabei handelte es sich anders als früher nicht um Reiserückkehrer.

In etwa 80 Prozent der Fälle verläuft eine West-Nil-Virus-Infektion beim Menschen ohne Symptome und wird daher nicht erkannt. Bei knapp 20 Prozent gibt es dem Robert-Koch-Institut zufolge milde, unspezifische Symptome wie Fieber oder Hautausschlag. Auch diese bleiben häufig unbeachtet. Schwerere und tödliche Verläufe betreffen meist ältere Menschen mit Vorerkrankungen.

Bei Pferden kann eine Infektion ebenfalls tödlich oder mit bleibenden neurologischen Schäden verlaufen. Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin hat deshalb empfohlen, Pferde in betroffenen Gebieten zu impfen. Infektionen bei Pferden wurden in Berlin bislang aber nicht bekannt.

Um die Übertragung des Erregers auf Menschen zu vermeiden, wurde den Veterinärämtern der Berliner Bezirke geraten, Ausbrüche bei Tieren an das zuständige Gesundheitsamt zu melden.
dpa/bb
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