Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
01.05.2019 | 02:58 | Raupe mit gefährlichen Härchen 

Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners in NRW startet

Heek - Sie befallen Eichen und können durch ihre giftigen Härchen auch für Menschen gefährlich werden: Weil in diesen Tagen die Raupen des Eichenprozessionsspinners schlüpfen, setzen viele Kommunen und Landeseinrichtungen derzeit auf vorsorgliche Schädlingsbekämpfung.

Eichenprozessionsspinner
Die Härchen des Eichenprozessionsspinners sind gefürchtet, weil sie Haut und Atemwege reizen. Gegen einen zunehmenden Befall des Schädlings gehen Städte und der Landesbetrieb Straßen. NRW daher in diesen Tagen mit Bioziden vor. Kritik kommt von Naturschützern. (c) Stefan Franz - fotolia.com
Der Landesbetrieb Straßen.NRW ist seit Dienstag beispielsweise entlang der A 31 zwischen Bottrop und dem Münsterland unterwegs: Eichen, die im vergangenen Jahr von dem Schädling befallen waren, werden dort in den kommenden Tagen mit einem Bakterium besprüht, das die Tiere töte, wenn sie die Blätter fressen, erklärte eine Sprecherin. Auch am Niederrhein hat Straßen.NRW das Mittel bereits punktuell an Eichen entlang Landes- und Bundesstraßen eingesetzt.

Das Landesgesundheitsministerium vermutet, dass der Larvenbefall regional größer sein könnte als im Vorjahr. Zahlreiche Kommunen setzen ebenfalls auf Prävention: Allein die Stadt Münster will in diesem Frühjahr 1.000 Eichen mit einem Schädlingsbekämpfungsmittel behandeln, auch Ahaus und Oberhausen haben ähnliche Vorbeugungsmaßnahmen angekündigt.

Naturschützer sehen den großflächigen präventiven Einsatz der meist eingesetzten Fraßgifte kritisch. Die gängigen Biozide wirkten auch gegen andere Raupen oder Insekten und seien deswegen mit größter Zurückhaltung einzusetzen, sagte BUND-NRW Sprecher Dirk Jansen. Raupengespinste abzusammeln, aufzusaugen oder abzuflammen sei zwar aufwendiger, aber umweltverträglicher.

Nach Angaben des Landesbetriebs Wald- und Holz ist die Nachtfalterart seit Jahren auf dem Vormarsch. Ihr Vorkommen beschränkte sich zunächst auf das linksrheinische Tiefland und westliche Münsterland. Längst habe er sich jedoch weiter nach Osten und Südwesten ausgebreitet, hieß es bei der Forstbehörde. Gefährlich für den Menschen sind die Brennhaare, die ältere Raupen bilden.

Typische Symptome nach Kontakt sind laut Gesundheitsministerium Haut- oder Atemwegsreizungen sowie Bindehautentzündungen. In vielen Fällen tauche Fieber und Schwindel auf, sehr selten seien allergische Schockreaktionen. Da die Härchen problemlos mehrere Meter durch die Luft fliegen können, sollte man ausreichend Abstand zu befallenen Bäumen einhalten und die kleinen Raupen nicht anfassen, warnen die Fachleute von Wald und Holz.
dpa/lnw
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners gestartet

 Es geht wieder los: Eichenprozessionsspinner in Aktion

 Start der Eichenprozessionsspinner-Bekämpfung

 Auch 2024 Hilfe für Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken