Die Stadt Kassel verbietet von diesem Samstag an die Entnahme aus kleinen Flüssen und Bächen. «Aufgrund der anhaltenden Trockenheit haben sich bereits zum jetzigen Zeitpunkt in vielen Gewässern im Stadtgebiet Kassel sehr niedrige Wasserstände eingestellt», teilte die Verwaltung am Donnerstag mit. Die Trinkwassergewinnung laufe am Rande der Fördergrenze, ein höherer Wasserverbrauch sei mit der aktuellen Infrastruktur schwer zu leisten. Daran änderten einzelne Niederschläge nichts.
In den vergangenen Wochen hatten schon mehrere hessische Kommunen und Landkreise solche Regelungen erlassen. In Bad Homburg geht die Stadt mit gutem Vorbild voran: Öffentliche Brunnen würden vorübergehend abgeschaltet, teilte die Verwaltung mit. Auch auf die Bewässerung von Grünanlagen werde verzichtet. Bürger sollten in Bad Homburg unter anderem das Betreiben von Springbrunnen, Wasserbecken und das Waschen von Fahrzeugen unterlassen.
Meteorologen erwarten keine Entspannung: Nach zum Teil monatelanger Trockenheit ist weiter kein flächendeckender Regen in Sicht. «Es gibt höchstens einzelne Gewitter, doch die sind eher kontraproduktiv, weil das Wasser auf den trockenen Böden einfach abfließt», sagte Sprecher Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Anfang August hatte der
DWD in einer Analyse festgehalten, dass noch nie zwischen April und Juli so wenig Niederschlag registriert worden war wie 2018.
Für diesen Freitag sagt der Wetterdienst zunehmende Bewölkung in Hessen voraus. Ab dem Mittag gebe es örtlich
Schauer und einzelne Gewitter, teilweise
Starkregen und Hagel. Die Höchstwerte liegen zwischen 24 Grad in Hochlagen und 30 Grad in Südhessen. Bei Gewittern seien stürmische Böen möglich. Am Samstag werde es nach Abzug der Wolken im Süden und Osten meist sonnig.