«Der Schutz der biologischen Vielfalt wird in vielen Bereichen von Politik und Wirtschaft noch zu wenig beachtet», sagte Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth am Mittwoch am Rande eines Ministertreffens zur 14. UN-Biodiversitätskonferenz (CBD) in Ägypten. Das betreffe vor allem die Land- und Forstwirtschaft, die Fischerei sowie die
Energieerzeugung und die Planung der Infrastruktur.
In der ägyptischen Küstenstadt Scharm el Scheich begann am Mittwoch die Konferenz der Vertragsstaaten der UN-Biodiversitätskonvention. Dabei diskutieren Minister und weitere Ländervertreter unter anderem darüber, ob die 2010 verabschiedeten UN-Artenschutzziele noch eingehalten werden können. Demnach soll bis 2020 weltweit der Verlust der biologischen Vielfalt gestoppt werden.
Der Naturschutzbund Nabu kritisierte diesbezüglich auch die Bundesregierung. Diese werde sich auf der Konferenz wieder «als Vorreiter des Naturschutzes» präsentierten. «Doch das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Bundesregierung in den EU-Agrarverhandlungen drauf und dran ist, das Insektensterben weiter zu beschleunigen», hieß es in einer Mitteilung. Europa trage mit seiner Landwirtschaftspolitik eine wesentliche Mitschuld am weltweiten Verlust der Biodiversität. Die Konferenz endet am 29. November.