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30.09.2019 | 03:30 | Wolfsmanagement 
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Umwelt-Ministerium erkennt keinen Problemwolf in NRW

Düsseldorf / Wesel - Die umstrittene Wölfin am Niederrhein ist nach Feststellung des NRW-Umweltministeriums kein Problemwolf.

Wölfe in NRW
Die Schäfer am Niederrhein halten die Wölfin Gloria für einen Problemwolf. Das NRW-Umweltministerium hat die Schafsrisse, die auf ihr Konto gehen, eingehend geprüft und kommt zu einem anderen Schluss. (c) proplanta
Das habe die eingehende Prüfung durch Fachleute von Land und Bund ergeben, sagte ein Ministeriumssprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Die Experten hatten die Umstände der Schafsrisse durch die Wölfin überprüft und festgestellt, dass die erforderlichen Schutzmaßnahmen durch die Schafhalter nicht optimal umgesetzt waren.

Diese Schwachstellen habe Wölfin Gloria nutzen können, wie ein Ministeriumssprecher sagte. Damit gebe es keine rechtssichere Grundlage, Maßnahmen gegen die Wölfin zu ergreifen. Wölfe stehen unter Schutz.

Schäfer halten das Tier dagegen für einen Problemwolf, gegen den keine Schutzmaßnahme hilft. «Was können wir konkret gegen diese Wölfin tun, wo doch immer so getan wird, als würde die die Lücke im Zaun nutzen, die da gar nicht war?» sagte die Vorsitzende des NRW-Schafzuchtverbands, Ortrun Humpert. Sie widersprach dem Eindruck, Schäfer würden ihre Tiere nicht ordentlich schützen. Diese Wölfin habe gelernt Schutzzäune zu überspringen. 

Ministeriumssprecher Peter Schütz stellte fest: «Die Wölfin steht unter Beobachtung». Sollte sich der Eindruck verdichten, dass die Wölfin trotz optimal umgesetzter Schutzmaßnahmen immer wieder in Herden einfalle und Tiere töte, dann könnte sie «entnommen» werden - also vertrieben oder zum Abschuss freigegeben werden.

Bisher seien die empfohlenen Schutzmaßnahmen in keinem der über 20 Fälle, in denen Nutztiere gerissen wurden, optimal umgesetzt worden. Der Umgang mit dem Wolf müsse sich einspielen. Das zeige sich auch in anderen Bundesländern.

Der Konflikt könnte weitere Nahrung bekommen: Das Landesumweltamt bestätigte unlängst, dass im Wolfsgebiet Schermbeck Anfang September wieder zwei Schafe von einem Wolf gerissen wurden. Ob es Wölfin Gloria war, müssen weitere Untersuchungen zeigen.

Seit Oktober 2018 haben sich drei Wölfe in Nordrhein-Westfalen angesiedelt. Ihre Gebiete liegen bei Schermbeck am Niederrhein, in der Senne bei Bielefeld und in der Eifel an der Grenze zu Belgien. In keinem anderen Gebiet in NRW gibt es einen so scharfen Konflikt um den Wolf wie am Niederrhein. 

Nach mehreren Nutztierrissen im Bergischen Land richtet sich die Aufmerksamkeit der Wolfsexperten auch auf diese Region. Untersuchungen werden zeigen, ob ein und derselbe Wolf mehrfach zugebissen hat und sich damit die Möglichkeit für die Ansiedlung eines vierten Wolfes in NRW gestiegen ist.
dpa/lnw
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Kommentare 
Zacki schrieb am 10.10.2019 15:24 Uhrzustimmen(7) widersprechen(0)
Generelle Freigabe von 5000.- € je Tierarzt für die Rettung von Wölfen, auf Antrag anscheinend bis zu 15000.- €, bei aussichtlosen Fällen eine Fahrt mit Wolfsrettungswagen in die Hochschulklinik wo ein 24 Std. Team vorgehalten wird. Der Rettungswagen kostet mehr als jeder für die Rettung von Menschen, jeder Wolfsschiß wird gentechnisch typisiert, bei Kranken dauert der Antrag auf Gentechnische Typisierung zum Ausschluß gentechnisch verursachter Krankheiten im Schnitt 1 Jahr.....
Herzlichen Glückwunsch, hier rutschen Werte kräftig durcheinander und liebe Frau Ministerin, kommen Sie doch zum Aufräumen auf den Betrieb bei dem es stattgefunden hat. Wir überlassen Ihnen gerne die Drecksarbeit. Keine Sprüche, mehr tun....
KUJ schrieb am 01.10.2019 10:53 Uhrzustimmen(3) widersprechen(0)
Ich habe Bilder aus einem Video, in dem ein Wolf mit lebendem Lamm im Fang mühelos einen 1,20 m hohen Zaun überspringt. Um die Nutztiere sicher zu schützen, müssten 2,00 m hohe Zäune mit 0,50 m Untergrabe-Schutz errichtet werden, was sich aus Kostengründen und landschaftsästhetischen Gründen verbietet. Ansonsten ist ein sicherer Wolfsschutz durch Einzäunen nicht möglich.
Daraus folgt, dass Nutztierhalter unbürokratisch und schnell für Wolfsrisse entschädigt werden müssen. Dadurch werden auch sehr schnell die wahren Kosten dieses Feldversuchs klar. Die Politisch gewünschte Weidetierhaltung und uneingeschränkter Wolfsschutz gehen nicht zusammen. Es ist politisch unkorrekt das Verursacherprinzip auf den Kopf zu stellen und dem Geschädigten die Schuld und damit die Kosten zuzuschreiben. Auch eine Förderung des Zaunbaues ohne Übernahme der Arbeitskosten, die bei einem Mehrfachen der Materialkosten liegen, ist ruinös für den Sicherungspflichtigen. Wenn Sie an den Bildern interessiert sind, kontaktieren Sie mich bitte.
KUJ.sbg@web.de
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