Im vergangenen Jahr wurden pro Kopf 37,3 dieser Tüten genutzt, im Jahr zuvor waren es 39,5 Stück, nach 36,3 im Jahr 2016. Das geht aus einer Kleinen Anfrage der FDP-Fraktion hervor, über die die «Neue Osnabrücker Zeitung» am Dienstag berichtete.
Viele Händler geben Tragetaschen nicht mehr umsonst an Kunden aus, sondern verlangen Geld. Doch bei Tüten, deren Wandstärke unter 15 Mikrometern liegt, ist das nicht der Fall. Diese sogenannten Hemdchenbeutel sind kein Teil der Vereinbarung zwischen Handel und EU.
Die schwereren Plastiktüten sind in den vergangenen Jahren immer weniger genutzt worden. Pro Kopf verbrauchten die Bundesbürger im vergangenen Jahr noch 24 Tüten - das waren 5 weniger als im Jahr zuvor, wie die Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung ermittelt hat. 2016 lag der Verbrauch noch bei 45 Tüten pro Kopf, 2015 sogar bei 68.
Die FDP kritisierte, dass nicht erfasst wird, wie sich die Nutzung von Papiertüten entwickelt hat. «Es ist scheinheilig, sich für den Rückgang der Plastiktüten feiern zu lassen, wenn Zahlen zum Konkurrenzprodukt nicht erhoben werden», sagte Judith Skudelny, umweltpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion.
Das
Bundesumweltministerium teilte mit, Ministerin Svenja Schulze (
SPD) habe den Handel aufgefordert, bis zum Herbst darzulegen, wie der Einsatz von Plastikverpackungen deutlich reduziert werden könne.
Sie erwarte konkrete Zusagen des Handels. Neben Hemdchenbeutel sollen auch Vorschläge für alle anderen Plastikverpackungen - speziell im Lebensmittelbereich - gemacht werden. «Einige Handelsketten haben bereits damit begonnen, bei Gemüse
Verpackungen gänzlich wegzulassen. Das ist der richtige Ansatz», teilte das Ministerium mit.
Bei anderen Plastik-Artikeln wie etwa Besteck, Teller und Strohhalme setzt die EU auf Verbote: Diese Artikel, die besonders oft an Stränden gefunden werden, dürfen von 2021 an nicht mehr verkauft werden.