Gelder aus dem Europäischen Fischereifonds oder der Fischereiabgabe ließen sich zur Finanzierung nutzen, regte der
WWF am Montag bei einer Fachtagung in Sassnitz auf Rügen an. Schätzungen zufolge machen Geisternetze - herrenlose Fischernetze - demnach zwischen 10 und 50 Prozent des gesamten Kunststoffmülls in den Weltmeeren aus.
«Hauptsächlich durch Spenden finanziert haben wir ein Erfolgsmodell zur Geisternetzbergung bis zur Serienreife erarbeitet und erprobt», sagte Heike Vesper, Leiterin des Meeresschutzes beim WWF.
Meerestiere verfingen sich in den Netzen, zudem lösten sich Plastikfasern und verstärkten die Mikroplastik-Belastung der Meere. Seit den 1960er Jahren würden Fischernetze nicht mehr aus Naturstoffen, sondern aus synthetischen Materialien wie Polypropylen, Polyethylen und Nylon hergestellt.
Allein in Europa landeten nach Schätzungen jährlich rund 25.000 Fischernetze beziehungsweise Teile davon in den Meeren, davon bis zu 10.000 in der Ostsee, sagte Mecklenburg-Vorpommerns
Umweltminister Till
Backhaus (SPD).
Die Politik müsse die Müllbeseitigung aus den Meeren auf EU- und Bundesebene vehementer angehen. Auch das Engagement der Bürger sei gefragt. Bisher würden den Behörden verlorene Netze nur vereinzelt gemeldet.