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28.09.2019 | 14:05 | Greta-Effekt 

Klimaschutz-Diskussion beschert Umweltverbänden neue Mitglieder

Rostock - Die immer intensiver geführte Diskussion um den von Menschen verursachten Klimawandel hat bei Umweltverbänden in Mecklenburg-Vorpommern die Zahl der Mitglieder teils massiv steigen lassen.

Umweltschutz in Deutschland
Zuletzt demonstrierten bei Fridays for Future rund 1,4 Millionen Menschen in Deutschland für das Klima. Die Betroffenheit über die Klimaveränderungen ist groß - das spüren auch die Umweltverbände. (c) proplanta
«Wir haben derzeit etwa 6.000 Mitglieder und damit doppelt so viele Mitglieder im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitpunkt», sagte die Landesgeschäftsführerin des Naturschutzbundes (Nabu), Rica Münchberger. «Der Zuspruch zu unserer Arbeit wächst und wir denken schon, dass sich darin auch das wachsende Interesse der Öffentlichkeit an den Themen Natur-, Umwelt- und Klimaschutz widerspiegelt.»

Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) verzeichnet mehr Umweltschützer. «Den Mitgliederzuwachs haben wir schon lange», sagte BUND-Geschäftsführerin Corinna Cwielag. Seit etwa fünf Jahren steige die Mitgliederzahl jährlich um 600 bis 800. Aktuell liege die Gesamtzahl bei rund 5.700.

Der WWF (World Wildlife Fund) teilte mit, dass viele Menschen auch aus Mecklenburg-Vorpommern Petitionen unterschrieben oder Demo-Material anforderten.

«In den sozialen Medien erleben wir seit dem Start der Fridays-for-Future-Bewegung ein deutlich höheres Interesse an der Klimakrise, oftmals verbunden mit der Frage, was die Einzelne und der Einzelne aktiv dagegen tun kann», erklärte Sprecherin Lea Vranicar. Mitgliederzahlen für Mecklenburg-Vorpommern konnte sie nicht benennen, da der WWF nur bundesweit Zahlen erfasse.

Die Verbände sind sich einig, dass die Bewegung Fridays for Future inzwischen eine große Rolle in der Gesellschaft einnimmt. Cwielag nannte als Beispiel die jüngste Demonstration in Schwerin, zu der 400 Teilnehmer angemeldet, aber tatsächlich rund 2.000 gekommen waren.

«Ich denke, dass es vor allem unter jungen Leuten einen «Greta-Effekt» gibt», sagte Münchberger mit Blick auf die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. «Aber auch viele Menschen, die nicht mehr im jugendlichen Alter sind, spüren oder wissen, dass es so wie bisher nicht mehr weitergehen kann.» Alle wüssten, dass es in einer endlichen Welt kein unendliches Wachstum geben könne.
dpa/mv
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