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26.01.2014 | 14:34

Olympische Winterspiele 2014 - Segen oder Fluch im Kaukasus?

Olympische Winterspiele 2014
(c) Pressefoto

Problem der Sicherheit - Sorge vor Terroranschlägen



Bei mehreren Selbstmordanschlägen von Oktober bis Dezember letzten Jahres in Wolgograd, 700 Kilometer nordöstlich von Sotschi gelegen, sind in Bussen und am Bahnhof der Stadt fast 40 Menschen getötet worden. Die Anschläge stehen in Zusammenhang mit den Olympischen Spielen in Sotschi.

Seit dem Bürgerkrieg in Tschetschenien ist der Nordkaukasus eine Hochburg von Rebellengruppen, die dort für einen islamistischen Staat kämpfen. Bereits letzten Sommer hatte der islamistische Rebellenchef und selbst ernannte Führer des 2007 ausgerufenen „Kaukasischen Emirats“ Doku Umarow damit gedroht, die Spiele „mit allen Mitteln“ zu verhindern. Auch in einem kürzlich im Internet veröffentlichten Video werden seitens der Islamisten Anschläge auf die Olympischen Spiele angedroht.

Die US-Regierung sprach mittlerweile wegen der Terrorgefahr eine offizielle Reisewarnung für US-Bürger aus. Auch das Auswärtige Amt in Berlin mahnt zur Vorsicht bei Reisen nach Sotschi. Für die Dauer des Sportereignisses hat Russland verschärfte Sicherheitsmaßnahmen in Kraft gesetzt - die umfangreichsten, die Olympia jemals hatte. Rund 37.000 Polizisten und Zivilbeamte sollen die Spiele absichern. Der Zutritt zu den Sicherheitszonen wird kontrolliert, eigene Pkws müssen vorher abgestellt und für die Weiterfahrt öffentliche Verkehrsmittel benutzt werden.

Vom 7. bis 23. Februar 2014 werden die olympischen Winterspiele dauern, die Paralympics schließen sich vom 7. bis 16. März an. Das Olympia-Stadion wird 2018 bei der Fußball-Weltmeisterschaft als Spielstätte dienen. Außerdem soll ab diesem Jahr der Große Preis von Russland der Formel 1-Autorennen in Sotschi stattfinden.

Letztendlich bleibt nur zu hoffen, dass die Spiele nicht nur friedlich und unblutig vonstattengehen, sondern längerfristig vielleicht doch Impulse für die Region bringen. Durch die Olympischen Spiele besteht immerhin die Chance, dass das Augenmerk der Öffentlichkeit durch die Berichterstattung auf Missstände gelenkt und diese hoffentlich auch nach dem Ereignis nicht sofort wieder vergessen werden.

Durch sanften Tourismus, der bereits jetzt seitens des Biosphärenreservates Kaukasus gefördert wird, könnte zumindest ein Teil der für Olympia errichteten Hotelbetten auch in Zukunft genutzt werden. Und mit sehr viel Glück könnte auch ein ganz kleiner Teil dieses „Booms“ bei den kleinen Leuten ankommen - ganz im Sinne der Olympischen Bewegung, deren Ziel es schließlich ist, „zur Schaffung einer friedlichen und besseren Welt beizutragen“ (Olympische Charta). (proplanta)
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