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26.01.2014 | 14:34 | Sotschi 

Olympische Winterspiele 2014 - Segen oder Fluch im Kaukasus?

Stuttgart/Hohenheim - Die 22. Olympischen Winterspiele 2014 im russischen Sotschi sind bereits jetzt Spiele der Superlative: Super teuer, in unglaublich schöner Umgebung und so umstritten wie noch keine Spiele zuvor.

Olympische Winterspiele 2014
(c) Pressefoto
Zum ersten Mal werden die Winterspiele in Russland stattfinden. Zudem handelt es sich auch um die ersten Winterspiele im subtropischen Raum - Sotschi ist auf dem gleichen Breitengrad wie Florenz zu finden. Die Stadt liegt an der „Russischen Riviera“ an der Ostküste des Schwarzen Meeres in der Region Krasnodar. Sie zählt mehr als 340.000 Einwohner und ist seit über hundert Jahren als mondänes Seebad bekannt.

Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich Sotschi zu einem Bade- und Kurort für die russische Oberschicht. Die Zarenfamilie residierte hier einst so wie heute Wladimir Putin. In den Flusstälern Mazesta, Agoura und Khosta befinden sich fast 50 Mineralquellen. Die bekannteste ist die Heilquelle von Mazesta. Diese Hydrogensulfid-Natriumchlorid-Heilquelle wird seit 1902 genutzt.

Das Heilwasser wird vor allem zur Badekur verwendet. Es weist einen hohen Gehalt an Schwefelwasserstoffen auf, zusätzlich Jod, Brom, Radon, Fluor und andere Mikroelemente. Das Wasser löst bei Berührung mit der Haut ein leichtes Prickeln aus. Der Geruch ist allerdings weniger angenehm. Über 150 Krankheiten können mit diesem Mineralwasser behandelt werden.

Dies und auch die Schönheiten der umgebenden Natur sind jedoch über Russland hinaus kaum bekannt, was sich nun mit den Olympischen Spielen grundlegend ändern dürfte. Über 38 Milliarden Euro sollen die Ausgaben für die Spiele betragen, womit diese wohl die mit Abstand teuersten Winterspiele aller Zeiten werden. Davon profitieren außer Sotschi die beiden Bergdörfer Krasnaja Poljana („Schöne Lichtung“) und Esto-Sadok („Estnischer Garten“) am meisten.

Die Spielstätten werden nämlich auf zwei so genannte Cluster aufgeteilt, das „Coastal Cluster“ in Sotschi bzw. seinem Stadtteil Adler und das „Mountain Cluster“ bei Krasnaja Poljana, wo die alpinen Wettbewerbe stattfinden.
Im Olympiapark in Sotschi liegt das Olympiastadion Fisht, benannt nach einem Berg in der Region. Außerdem finden hier Wettkämpfe wie Eiskunstlauf, Eisschnelllauf oder Eishockey statt. Die alpinen Disziplinen wie Skispringen, Langlauf, Biathlon, Bobfahren oder Rodeln werden dagegen rund 70 Kilometer nord-östlich von Sotschi im Gebirgsdorf und Skigebiet Krasnaja Poljana ausgetragen. Berühmt ist die Bergregion im Winter für ihren Pulverschnee, der oft als der „beste Schnee der Welt“ betitelt wird. Durch ein Zusammentreffen verschiedener meteorologischer Faktoren fällt hier reichlich Neuschnee in großen Flocken.

Die Olympia-Gelder wurden jedoch nicht nur für den Bau der Sportanlagen ausgegeben, sondern vor allem für Infrastruktur-Projekte wie eine neue Trasse zwischen den beiden Austragungsorten oder dem Flughafenausbau sowie für neue Hotelsiedlungen. Berichte über massive Menschenrechtsverletzungen sowie Umweltzerstörungen begleiteten von Beginn an die Bauphase. Bürgerrechtler riefen Politiker und Sportler daher wiederholt zum Boykott des Moskauer Prestigeprojektes auf.
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