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01.06.2010 | 05:00 | Ernte ganzer Rüben 

Schnittentblattung von Zuckerrüben und Energierüben mit dem neuen Ropa „Micro-Topper 2“

Sittelsdorf - Für die Ernte von Zuckerrüben und Energierüben (Biogas-Langzeitlagerung in der Miete) mit Rübenkopf jedoch ohne Blattanteil, hat Ropa nun die Praxislösung entwickelt, mit der sich ein optimiertes Entblattungsergebnis bei minimalen Zusatzkosten erzielen lässt.

Schnittentblattung von Zuckerrüben und Energierüben mit dem neuen Ropa Micro-Topper 2
Der Ropa „Micro-Topper 2" ist die praxisoptimierte Neu- und Weiterentwicklung des Konzeptes der Schnittentblattung (Micro-Topper 1 ab Baujahr 2009). ROPA erfüllt damit zusätzlich die Forderung, nach einer Ernte von Zuckerrüben und Energierüben (Biogaserzeugung) mit Kopfanteil, jedoch ohne Blätter. Micro-Topping ist die wirtschaftlich optimierte Lösung, die den Ansprüchen von Rübenanbauern, Lohnunternehmern, Rodegemeinschaften, und Zuckerfabriken gleichermaßen Rechnung trägt. Unter einer Kosten-/Nutzenbetrachtung, bezogen auf die gesamte Wertschöpfungskette, lässt sich durch das Micro-Topping der größtmögliche Zusatzgewinn erzielen.


Ergebnisse aus der Praxis

Bereits seit Mitte Oktober der Kampagne 2009 wurde der Micro-Topper 2 von Ropa erfolgreich in verschiedenen Anbauregionen eingesetzt und getestet. Wesentlicher Vorteil des Micro-Topper 2 ist die individuelle Anpassung des Entblattungsschnittes an die Form und Größe des jeweiligen Rübenkörpers. Der neue Micro-Topper 2 ermöglicht auch bei unregelmäßigen Beständen eine Maximierung des Rübenkörperertrages (Speichergewebe für Zucker). Durch das System des Micro-Topping mit dem Micro-Topper 2 werden zu tief geköpfte Rüben gänzlich ausgeschlossen und somit Masseverluste vermieden.


So funktioniert das Köpfen von Rüben mit dem bisherigen Standardnachköpfer (Parallelköpfer)

Der bisherige Nachköpfer ist ein Köpfer mit parallel geführtem Köpfmesser und wurde bereits 1999 speziell für die Anforderungen der damaligen Roder (PV / VPV) entwickelt. Diese Rodaaggregate neigten bei hohem Blattanteil sehr leicht zu Verstopfungen vor den Rodescharren. Viele Fahrer reagierten durch eine eher zu tiefe Einstellung der Schlegerwelle, wodurch die größten Rüben immer von der Schleglerwelle fertig geköpft wurden.

Da das Nachköpfermesser von den bereits fertig geköpften Rüben nicht noch eine Scheibe abschneiden sollte, ist der Paralellköpfer so gebaut, dass er beim Aufsteigen auf die hohen Rüben den Schnittspalt zwischen Kamm und Messer auf 0 reduziert und nichts mehr von den hohen Rüben abschneidet. Bei kleineren und tiefer sitzenden Rüben öffnet sich der Spalt -> je tiefer umso mehr Abschnitt.


So funktioniert der Micro-Topper 2 bei der praktischen Rübenernte - Konzept und Strategie

Sämtliche Probleme mit Verstopfungen vor den Rodescharren wurden mit den PR-Roder am euro-Tiger V8 (ab 2005) gelöst. Dieses Rodeaggregat ist auch bei hohem Blattanteil und Kopfabschnitten mit langen Blattstielen völlig verstopfungsfrei. Dies ist die Grundlage für einen Strategiewechsel, der besagt, keine Rübe mit der Schleglerwelle fertig köpfen.

Beim Einsatz des Micro-Topper 2, muss die neue Strategie strikt eingehalten werden. Der Schlegler - die Schlegelwelle läuft nur noch mit ca. 850 Umdrehungen in der Minute, ist somit sehr kraftstoffsparend - wird so hoch eingestellt, dass nach der Schleglerwelle auf allen Rüben (auch auf Rüben mit sehr großer Scheitelhöhe) noch kurze Blattstiele verbleiben. Keine Rübe wird von der Schleglerwelle fertig geköpft!! Durch die höher über den Erdboden geführte Schleglerwelle wird der Kontakt mit Steinen wesentlich gesenkt - dadurch erhebliche Verschleiß und Kostenreduzierung am Schlegler.

Nach dem Schlegler folgt der Micro-Topper 2, welcher per Federdruck vorgespannt wird. Über einen Tastkamm erfasst der Micro-Topper die Scheitelhöhe jeder einzelnen Rübe. Die Scheitelhöhe ist der obere Bemessungspunkt für die Schnittstärke des Entblattungsschnittes.


Jetzt kommt der Unterschied zum bekannten Nachköpfer

-> Da nach dem Schlegler keine Rübe fertig geköpft ist, arbeitet die neue Schnittstärkenautomatik des Micro-Topper 2 exakt nach umgekehrten System!

Kleine Rüben haben durch ihren kleineren Durchmesser auch einen kleineren Blattansatz und wachsen weniger weit aus dem Boden -> vom Scheitelpunkt her gesehen wird die Schnittstärke
gegenüber einer normal gewachsenen Rübe verringert, -> der Abstand zwischen Tastkamm und Messer wird kleiner. Bei extrem großen und somit hoch gewachsenen Rüben mit mehr Durchmesser an Blattansatz, wird die Schnittstärke automatisch etwas erhöht, so dass anteilig gleich wenig Blattansatz bzw. Sprossgewebe vom Rübenkörper entfernt wird.
Großer Kopf -> größerer Abschnitt, kleiner Kopf -> weniger Abschnitt.


Wahlweise Köpfen oder nur das Blatt abrasieren

Mit dem Micro-Topper 2 kann nun der Maschinenführer nach Vorgabe des Rübenanbauers wahlweise Nachköpfen (Kopf wird abgeschnitten) oder die Rübe mitsamt Kopfanteil ernten (nur Blätter werden abrasiert). Soll die ganze Rübe mit Kopf geerntet werden (Micro-Topping), so wird einfach die Abschnittsstärke so weit verringert, dass der Schnitt nur durch den Blattansatz geht. Bei großen Rüben ist die Schnittstärke dabei etwas größer, bei kleinen anteilig geringer.


Mehr Rübenmasseertrag durch Micro-Topping (Schnittentblatten) mit dem Micro-Topper 2:

Die Schnittstärke des Kopfabschnittes beim Micro-Topping beträgt in der Praxis nur wenige Millimeter. Im abgeschnittenen Blattansatz / Sprossgewebe wird kaum Zucker gespeichert, da es der Bildung des grünen Blattapparats dient. Nimmt man die bisherigen Vorgaben für das Köpfen von Zuckerrüben (Göttinger Schätzrahmen) als Vergleichsmaßstab, so wird durch das Micro-Topping nur etwa ein Fünftel des Rübenmasseanteils (nur der Blattansatz) wie beim bekannten Nachköpfen von den Rüben entfernt. Bezogen auf die wertbestimmenden Inhaltsstoffe ist der tatsächliche Zuckerverlust noch wesentlich geringer bzw. zu vernachlässigen, da der Zuckeranteil in der Rübe nach oben hin sehr deutlich abnimmt.

Der Blattansatz enthält deutlich weniger Zucker, jedoch höhere Gehalte an Amino-N, Invertzucker und andere, die Zuckergewinnung negativ beeinflussende, Inhaltsstoffe -> Gesamtzuckerertrag steigt, jedoch sinkt die Rübenqualität.

Ein wesentlicher Vorteil und Zusatzgewinn des Micro-Topper 2 gegenüber dem Standardnachköpfer besteht auch darin, dass kein Zuckerertrag durch zu tief geköpfte Rüben auf dem Acker verbleibt. Gleichzeitig werden, im Vergleich zu anderen Entblätterungsverfahren, seitliche Verletzungen am Rübenkörper konsequent vermieden und weitere Veratmungsverluste bei Mietenlagerung reduziert, da ein abgeschnittener Blattansatz nicht wieder austreibt.


Die wesentlichen Vorteile bei der Ernte von ganzen Rüben durch Schnittentblattung (Micro-Topping) unter Einsatz des ROPA Micro-Topper 2:
  • Zusätzliche Mehreinnahmen für die Zückerrübenanbauer durch die Anlieferung von mehr Rübenmasse an die Zuckerfabrik
  • Gleich hohe Rodegeschwindigkeit wie beim bekannten Nachköpfen - unverminderte Kampagneleistung (erfolgreiche Praxistests sogar mit 10 km/h)
  •  gute Ergebnisse auch bei ungleichmäßigem Rübenbeständen - der Micro-Topper 2 passt sich der Scheitelhöhe jeder Zuckerrüben an
  • Sehr geringe Oberflächenverletzung der Rüben
  • Sauberes Entfernen des grünen Blattapparates vom Zuckerrübenkörper
  • Kein erhöhter Kraftstoffverbrauch
  • geringe Verschleißteilkosten, lediglich die Wartung des Nachköpfers (nachschleifen der Messer) wird wichtiger
  • Die Schnittstärke kann per Knopfdruck von der Kabine aus angepasst werden
  • Nachrüstung an allen ROPA Schleglern mit PR-Rodeaggregate >ab 2005< möglich


Fazit

Minimale Mehrkosten durch das ROPA Micro-Topping sorgen dafür, dass der Mehrertrag an Rüben auch in mehr Erlös für den Rübenanbauer umgewandelt wird. ROPA bietet mit dem Zuckerrüben-Entblattungs-Nachköpfer MICRO-TOPPER 2 die Möglichkeit, den vollen Ertrag des Zuckerrübenanbaues auszuschöpfen. Mit dem ROPA Micro-Topping wird die Mehr-Leistung modernster Maschinen nicht durch ein kostenintensives Schlagentblatten aufgezehrt, so dass der Zusatznutzen beim Rübenanbauer ankommt. Micro-Topping ist die wirtschaftlich optimierte Lösung, die den Ansprüchen von Rübenanbauern, Lohnunternehmern, Rodegemeinschaften, und Zuckerfabriken gleichermaßen Rechnung trägt. (Pd) 

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