«2,80 Euro sind zu viel», sagte Union-Investment-Analyst Janne Werning der «Wirtschaftswoche» mit Blick auf die je Aktie vorgeschlagene Ausschüttung. «Wir halten es nicht für sinnvoll, dass
Bayer den gesamten Bilanzgewinn für die Dividende ausschüttet, solange nicht klar ist, wie viel ein möglicher Glyphosat-Vergleich in den USA kostet und auch die finanziellen Folgen der Corona-Pandemie noch unbestimmt sind.»
Bei der Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat signalisiert Union Investment dagegen Zustimmung: «Bayer hat sich zuletzt mächtig ins Zeug gelegt, sich auf Vergleichsverhandlungen eingelassen und eine gute
Nachhaltigkeitsstrategie präsentiert», sagte Werning. Union Investment zählt laut Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg mit einem Anteil von weniger als einem Prozent zu den 20 größten Bayer-Aktionären.
Der Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzern wird seine diesjährige Hauptversammlung am 28. April wegen der Corona-Pandemie online abhalten. Investoren hatten darauf gehofft, dass bis zu diesem Termin eine Einigung mit den vielen tausend US-Klägern wegen angeblicher Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter gefunden ist. Angesichts der Corona-Krise und den damit einhergehenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens scheint das aber fraglich.