Den am Donnerstag (20.10.) veröffentlichten Angaben zufolge erzielte das Unternehmen von Juli bis September dieses Jahres ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (
EBITDA) von 1,057 Mrd. $ (1,085 Mrd. Euro), nach 750 Mio. $ (770 Mio. Euro) im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig sprang das
Betriebsergebnis auf 787 Mrd. $ (808 Mio. Euro); im dritten Quartal 2021 waren „nur“ 121 Mio. $ (124 Mio. Euro) erwirtschaftet worden.
Unter dem Strich ergab sich für die Berichtsperiode ein Konzernüberschuss von 402 Mio. $ (413 Mio. Euro), nach einem Minus von 143 Mio. $ (147 Mio. Euro) im Vorjahr. Yara-Präsident und -CEO Svein Tore Holsether berichtete von einem schwierigen operativen Umfeld mit extremen
Preisschwankungen und der Drosselung der Produktion in europäischen Werken. „Unsere Umsätze sind gestiegen, wobei die Margen die rückläufigen Lieferungen mehr als ausglichen“, erklärte er. Allerdings zeigte sich der Manager weiterhin „sehr besorgt“ über die Nahrungsmittel- und Düngemittelversorgung in Europa und weltweit und bekräftigte seine Forderung, die Abhängigkeit von Russland rasch zu verringern.
Lieferungen um ein Fünftel gesunkenLaut Geschäftsbericht ist das Marktumfeld für das Unternehmen langfristig günstig, weil die Kontinuität der
Nahrungsmittelproduktion und der damit verbundenen Wertschöpfungsketten weltweit weiterhin höchste Priorität hat. Allerdings sei das operative Umfeld nach wie vor problematisch, vor allem wegen der beispiellosen
Volatilität der Gaspreise in Europa.
Yara habe daraufhin seine Erzeugung weiter eingeschränkt. Bezogen auf die Jahresproduktion ergebe sich ein Minus von 1,7 Mio. t bei Ammoniak und 900.000 t bei Fertigdünger. Laut Geschäftsbericht drosselte
Yara die Produktion von Ammoniak im Berichtszeitraum gegenüber dem dritten Quartal 2021 um 15,8 % auf 1,531 Mio. t. Die Erzeugung von Fertigdünger und Industrieprodukten wurde um 15,6 % auf insgesamt 4,601 Mio. t zurückgefahren. Gleichzeitig sind die Lieferungen dieser
Erzeugnisse um 20,5 % auf insgesamt 7,973 Mio. t eingeschränkt worden.
„Bester Zeitpunkt zum Kauf“Unterdessen hat Polens größter
Düngemittelhersteller, die Grupa Azoty, seine Preise für
Stickstoffdünger auf weniger als 4.000 ZL/t (831 Euro) gesenkt. Wie das Unternehmen am Dienstag (18.10.) in Tarnów erklärte, haben sich die Marktbedingungen geändert. Dies seien die niedrigsten Preise für Stickstoffdünger in der Europäischen Union und sie ermöglichten eine rentable landwirtschaftliche Produktion.
Die Produktion in den eigenen Werken in Tarnów und Puławy sei wieder aufgenommen worden. Für die Landwirte sei nun „der beste Zeitpunkt zum Kauf“. Die Situation auf dem Gasmarkt könne sich jederzeit ändern, denn die Förderung könnte erneut eingestellt oder gedrosselt werden, warnte das Unternehmen. Derweil haben die Gas- und Strompreise in Europa in den vergangenen Wochen deutlich nachgegeben.
Der ICE-Future auf niederländische TTF-Gaskontrakte zur
Lieferung im November 2022 wurde am vergangenen Donnerstag (20.10.) gegen 10.10 Uhr für 124 Euro/MWh gehandelt; das entsprach im Vergleich zum noch Ende August markierten Rekord einer Verbilligung um 65 %. Vor einem Jahr war der Future allerdings für nur 43 Euro/MWh gehandelt worden.
Umrechnungskurse: 1 $ = 1,0268 Euro; 1 ZL = 0,2077 Euro