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27.01.2011 | 22:01 | Dioxin-Skandal 

Harles und Jentzsch kann vorläufig weiterarbeiten

Uetersen - Die in den Dioxin-Skandal verwickelte Firma Harles und Jentzsch in Uetersen kann vorläufig weiterarbeiten.

Futter

«Es ist ausreichend Liquidität vorhanden, um diesen Betrieb hier fortzuführen», sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Heiko Fialski am Donnerstag auf dem Unternehmensgelände. Allerdings dürfe die Harles und Jentzsch GmbH keine Futterfette herstellen.

Das Unternehmen steht im Verdacht, systematisch Futterfette gepanscht zu haben. Futtermittel mit überhöhten Dioxinwerten waren daraufhin unter anderem in Legehennen-Betrieben eingesetzt worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Bundesweit waren am Donnerstag noch 360 Höfe vorsorglich gesperrt, davon 357 in Niedersachsen. Das geht aus einer Liste des Bundeslandwirtschaftsministeriums auf Grundlage der Länderzahlen hervor. Zeitweise waren fast 5.000 Betriebe gesperrt.

Erlaubt sei dem Unternehmen der Handel mit technischen Fetten und Fettsäuren sowie die Produktion von Natronseifen für die Papierindustrie, sagte Fialski. Die in Uetersen lagernden Warenvorräte seien vom Landeslabor Schleswig-Holstein untersucht und unter Auflagen für eine Verwendung außerhalb des Futtermittelbereichs freigegeben worden. Ein qualifizierter Fachbetrieb soll die Verwendung der Warenvorräte und alle Handelsgeschäfte überwachen.

Nach Fialskis Angaben haben sich bisher 30 Geschädigte gemeldet, die Schadenersatzansprüche geltend machen wollen. Diese seien noch nicht beziffert. «Was dabei am Ende herauskommt, steht noch nicht fest.» Harles und Jentzsch hatte wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenz angemeldet. «Das gesamte Vermögen der Harles und Jentzsch GmbH steht den Gläubigern zur Verfügung.» Über den Wert des haftenden Betriebsvermögens könnten aber noch keine Angaben gemacht werden.

Das Unternehmen hat nach Fialskis Angaben bei der Betriebshaftpflichtversicherung und beim Deutschen Verband Tiernahrung einen Schadensfall angezeigt. Die Haftpflichtversicherung decke Personen- und Sachschäden bis zu 2 Millionen Euro und Vermögensschäden bis zu 100 000 Euro ab. Beim Verband Tiernahrung bestehe eine Haftpflichtversicherung über maximal 25 Millionen Euro.

«Wann das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Firma Harles und Jentzsch GmbH eröffnet wird, steht noch nicht fest», sagte Fialski. Bei dem Unternehmen sind elf Mitarbeiter beschäftigt. Sechs weitere Arbeitnehmer bei einer Tochtergesellschaft seien von der Insolvenz mittelbar betroffen. (dpa)

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