Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
06.08.2009 | 15:51 | Konsumverhalten  

Mineralwasser: Markenwert trotzt Absatzflaute

Köln/Wien/Pfäffikon - Da immer mehr Mineralwasser-Produzenten mit Billigangeboten von Discountern wie Aldi, Lidl und Netto kämpfen, gewinnt eine starke Positionierung von etablierten Handelsmarken an Bedeutung.

Wasserflaschen
(c) proplanta
Denn trotz der schwersten Rezession seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs sind nach wie vor auch einige teurere Marken bei den Konsumenten äußerst beliebt. Daher sollten sich die Anbieter im Hochpreissegment den Wert ihrer Marke bewusst machen. Wie eine Imageanalyse des Marktforschers YouGovPsychonomics ergeben hat, ist die Marke Gerolsteiner vor Selters bei den Verbrauchern sehr beliebt. Trotz Berichten über mögliche Uranbelastungen blieben die Imagewerte für Mineralwasser positiv.

"Die heutigen Zeiten lassen sich mit dem Krisenjahr 2001 vergleichen. Die globale Rezession hat bei den Verbrauchern zu einem Umdenken geführt. In Zeiten einer kollektiven Verunsicherung suchen die Menschen daher verstärkt nach Vertrauen", erläutert Thomas Otte, Markenexperte und Inhaber des gleichnamigen Beratungsunternehmens, im Gespräch mit pressetext. Laut dem Fachmann nimmt in der globalen Rezession daher auch die Experimentierfreude der Verbraucher ab. Das heißt, dass jüngere Marken eher Vertrauen verlieren, während etablierte Marken profitieren. "Das trifft vor allem für Mineralwasser zu. Je austauschbarer ein Produkt ist, desto mehr Markenpotenzial besitzt es", sagt Otte weiter.

Der Analyse nach profitiert die Marke Selters mit 78 BrandIndex-Punkten vor allem davon, dass einige Menschen den Namen als Synonym für Mineralwasser generell verwenden und bevorzugt zu denen zur Radeberger-Gruppe gehörenden Produkten greifen. Dabei kommen die Fachleute angesichts der schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu dem Fazit, dass Wassermarken erstaunlich gut abschneiden. Schließlich unterscheidet sich die Vielzahl der Mineralwasserprodukte aufgrund einheitlicher Richtlinien nicht sehr stark voneinander. Die Imagewerte zeigen eine kontinuierliche Stabilität auf. Deutlich schlechter abgeschnitten hat hingegen die Coca-Cola-Marke Bonaqa mit nur 38 BrandIndex-Punkten.

Die durch den Coca-Cola-Konzern bereits 2006 übernommene Wassermarke Apollinaris ist mit rund 65 BrandIndex-Punkten bei den Verbrauchern wie auch die Marke Volvic (Danone) mit ebenfalls 65 Zählern beliebt. Mit einem durchschnittlichen Score von 58 Punkten notiert hingegen die Nestlé-Marke Vittel. Noch kritischer von den Käufern bewertet wird auch die zu Nestlé gehörende Marke Aquarel (46 BrandIndex-Punkte). Das Danone-Produkt Evian mit durchschnittlich 52 Punkten rangiert in Sachen Beliebtheit bei den Verbrauchern lediglich im Mittelfeld. Vor allem in Hinblick auf das für viele Verbraucher bedeutsame Preis-Leistungs-Verhältnis schneidet die Marke im direkten Vergleich zu anderen Mineralwassern schlecht ab. (pte) 
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Grundwassersituation ist so entspannt wie seit sechs Jahren nicht mehr

 Wassernotstand in spanischer Urlaubsregion Katalonien aufgehoben

 Verbände warnen vor Ewigkeitschemikalien im Wasser

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Wasserwerke am Bodensee kämpfen gegen Quagga-Muschel

  Kommentierte Artikel

 Bundesbeauftragte fordert Nachbesserungen bei Tierschutz in Ställen

 Geld wie Heu - Geht auf den Bauernhöfen wirklich die Post ab?

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker