Infektionen trüben Urlaubsreisen

In den ersten drei Quartalen brachten nach Angaben des Gesundheitsministeriums 77 Urlauber eine Infektion mit nach Hause. Zumeist handelte es sich dabei um durch Bakterien oder Parasiten verursachte Magen-Darm-Infektionen. Registriert wurden unter anderem 22 durch Campylobacter-Bakterien und 17 durch Salmonellen verursachte Erkrankungen. Vier Touristen zogen sich eine Malaria zu, drei infizierten sich mit Hepatitis B, zwei erkrankten an Typhus.

Bei Magen-Darm-Infektionen im Urlaub spielt laut Ministerium oftmals Nachlässigkeit eine Rolle. Häufig würden sie durch den Verzehr von rohem Obst und Gemüse oder das Trinken von unabgekochtem Wasser im Urlaubsland verursacht. Die Erkrankungen gehen mit teilweise heftigen Durchfällen, Bauchschmerzen und Fieber einher. Oftmals waren Türkei-Urlauber betroffen. Laut Ministerium bedeutet dies allerdings nicht, dass die Hygienestandards dort schlecht sind. «Die Türkei ist eben auch ein stark frequentiertes Urlaubsland, da relativiert sich das», sagte eine Sprecherin.

Von den Malaria-Erkrankungen waren zumeist Afrika-Urlauber betroffen. Nach Ministeriumsangaben hatten die Erkrankten auf die empfohlene Malaria-Prophylaxe verzichtet oder die vorbeugenden Medikamente nicht richtig angewendet. Die Malaria-Prophylaxe müssen Touristen aus eigener Tasche bezahlen. Die drei Hepatitis-B- Erkrankungen kommen allesamt auf das Konto von Thailand-Urlaubern. Die Infektion wird durch ungeschützten Geschlechtsverkehr oder Blut übertragen. An Typhus erkrankten zwei Indien-Reisende, ein Pakistan- Urlauber infizierte sich mit Paratyphus.

Todesfälle durch im Ausland erworbene Infektionen wurden in diesem Jahr in Thüringen bislang nicht gemeldet. Verglichen mit den ersten drei Qartalen 2008 ging die Zahl der erkrankten Urlauber aus dem Freistaat um ein Drittel zurück. Das Ministerium empfiehlt Auslandsreisenden grundsätzlich die Standardimpfung gegen Tetanus und Diphterie. Sinnvoll sei auch ein Impfschutz gegen Hepatitis A und B. Vor Reisen in die Tropen sollten Urlauber sich rechtzeitig über die dortige Malaria-Situation und die Notwendigkeit eines Malaria- Schutzes informieren. (dpa/th)