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18.02.2010 | 13:15 | Energiepolitik  

Geteiltes Echo auf Obamas Atomkraft-Pläne

Washington - Lob von Republikanern und der Atomkraft- Industrie, Kritik von Umweltschützern:

Geteiltes Echo auf Obamas Atomkraft-Pläne
Die Pläne von US-Präsident Barack Obama zur Förderung der Atomkraft sind auf ein geteiltes Echo gestoßen. Von einem «ersten guten Schritt» sprach nach Angaben der «Washington Post» vom Mittwoch der republikanische Senator Lindsey Graham. «Atomkraft ist weder sauber noch billig, schnell oder sicher», bemängelte hingegen der «Sierra Club», die älteste und größte Naturschutzorganisation der USA in einer Erklärung.

Erstmals seit fast 30 Jahren wollen die USA wieder Atomreaktoren bauen. Obama hatte dafür am Dienstag Garantien für Kredite über rund acht Milliarden Dollar (5,8 Mrd Euro) zum Bau zweier Reaktoren in einem bereits existierenden Kraftwerk in Burke im Bundesstaat Georgia zugesagt. Für «moderne nukleare Kraftwerke» sollen die staatlichen Kreditgarantien verdreifacht werden. «Eine neue Generation sicherer, sauberer Atomkraftwerke in Amerika» sei wichtiger Bestandteil seiner Reform der Umwelt- und Energiepolitik, sagte der Präsident weiter. Eine von Obama neu geschaffene Kommission soll binnen zwei Jahren Lösungen für den Umgang mit dem Atommüll vorlegen.

Bislang gewinnen die USA etwa ein Fünftel ihres Stroms aus Atomkraft. Obama will die Nutzung von sauberer Energie wie Wind- und Sonnenkraft, aber auch von modernen Kohletechnologien und Atomkraft in den nächsten Jahren verdoppeln und damit rund 700.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Erneuerbare Energieträger, darunter auch Wasserkraft, decken derzeit etwa sieben Prozent des Strombedarfs. Im Senat hängt derzeit sein Klimaschutzgesetz fest, mit dem er neben der Reduzierung von Treibhausgasen auch einen Handel mit Emissionsrechten einführen will. Die Republikaner lehnen den Plan als zu teuer für die Wirtschaft ab. Mit der Förderung der Atomkraft, einem zentralen Anliegen der Konservativen, hofft Obama, mehr Unterstützung der Republikaner für das Gesetz zu gewinnen.

Weltweit gibt es nach Angaben der Atomwirtschaft mehr als 430 Reaktoren, davon allein mehr als 100 in den USA. Auslöser für die Abkehr von der Atomkraft in den Vereinigten Staaten war der Nuklearunfall im Atomkraftwerk von Harrisburg im Jahr 1979, dem schwersten in der amerikanischen Geschichte. (dpa)
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