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24.03.2010 | 08:14 | Gewässerschutz 

Umweltministerin Conrad: „Angler sind wichtige Partner im Natur- und Umweltschutz“

Münchweiler - „Die Voraussetzungen für eine nachhaltige Fischerei und den Fischartenschutz sind sauberes Wasser und naturnahe Strukturen an Gewässern und Auen.

Umweltministerin Conrad: Angler sind wichtige Partner im Natur- und Umweltschutz
Um diese wieder herzustellen arbeiten wir Hand in Hand mit Anglern und Anglerinnen“, so Umweltministerin Margit Conrad auf der Delegiertenversammlung des Landesfischereiverbandes Pfalz in Münchweiler.

„Die gewaltigen Anstrengungen bei der Sanierung unserer Fließgewässer tragen ihre Früchte“, betonte Conrad und dankte in dem Zusammenhang insbesondere dem Landesfischereiverband Pfalz für sein ehrenamtliches Engagement. „Ohne das Ehrenamt an unseren Gewässern hätten wir nicht so viel erreicht.“

Die im Rahmen der Aktion Blau und der EU-Wasserrahmenrichtlinie durchgeführten Gewässerrenaturierungen und Maßnahmen zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit leisten einen nachweislichen Beitrag zum Fischartenschutz und zur Förderung der biologischen Vielfalt. Das heimische Fisch-, Krebs- und Muschelartenspektrum ist wieder fast komplett vertreten. Der Bestand an z.B. Steinbeißern, Groppen, Bitterlingen oder Bach-, Fluss- und Meerneunaugen hat sich erheblich verbessert. Einige Arten gelten jedoch noch als gefährdet, hierzu zählt der Aal.

Für den Schutz des Aals haben das Land Rheinland-Pfalz und die RWE Power AG bereits 1995 eine Vereinbarung für die Mosel geschlossen, die Maßnahmen zu Fischbesatz , Befischungen, Fischtransport und zur Minimierung der durch die Turbinen verursachten Fischschäden regelt. So konnten von 1997 bis 2009 insgesamt 58 Tonnen Blankaale vor den Moselkraftanlagen gefangen und in den hindernisfreien Rhein umgesetzt werden. Für den Aalbesatz gibt das Umweltministerium jährlich etwa 60.000 Euro allein für den Rhein und landesweit rund 120.000 Euro aus. Diese Maßnahmen haben sich bewährt.

Auch für den Lachs ist viel getan worden. „Lachs 2020“ ist nach wie vor das bedeutendste und erfolgreichste Artenschutzprojekt an rheinland-pfälzischen Gewässern. Conrad: „Durch die ressort- und grenzüberschreitende Zusammenarbeit pflanzt sich der Lachs an vielen Gewässern natürlich fort. An dieser Stelle ist dem Landesfischereiverband Pfalz e.V. für die Tausenden von Junglachsen, die seit 2004 in der Wieslauter ausgesetzt wurden, zu danken.“ Außerdem sagte die Umweltministerin dem Landesfischereiverband Pfalz e.V. eine finanzielle Unterstützung für die Installierung eines Schutzprogramms für gefährdete heimische Fischarten, Krebse und Muscheln zu.

Die „Aktion Blau“ erfasst mittlerweile rund 1.000 Gewässer mit circa 4.200 Kilometer Länge. Etwa 260 Gewässerpflegepläne mit 3.800 Kilometer Länge und etwa 680 Gewässerrückbauprojekte an 470 Kilometer Gewässern sind in Planung oder Umsetzung. Seit 1994 wurden rund 140 Millionen Euro in die Aktion Blau und damit in den naturnahen Zustand und eine verbesserte Güte der rheinland-pfälzischen Gewässer investiert. (PD)
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