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09.04.2010 | 21:36 | Klimaforschung  

Entwickler des sächsischen Klimamodells mit Preis geehrt

Leipzig - Die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (SAW) hat heute (09. April 2010) im Alten Rathaus zu Leipzig zwei verdiente Meteorologen mit dem Kurt-Schwabe-Preis 2010 geehrt.

Entwickler des sächsischen Klimamodells mit Preis geehrt
Dr. Wolfgang Enke (Climate & Environment Consulting Potsdam GmbH) und Dipl.-Met. Wilfried Küchler vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) erhalten den Preis in Anerkennung ihrer besonderen Leistungen bei der Entwicklung der regionalen Klimamodelle WEREX und WETTREG.
 
„Ich freue mich ganz besonders, dass mit den beiden Wissenschaftlern „Klimapioniere“ ausgezeichnet worden sind, die über Jahre kontinuierlich und fachlich fundiert die sächsische Idee der Regionalisierung von Klimamodellen verfolgt und umgesetzt haben“, sagte der Präsident des LfULG, Norbert Eichkorn. Erst mit den Aussagen dieses Klimamodells seien überhaupt Klimaanpassungsmaßnahmen in Sachsen möglich geworden, so Eichkorn weiter.

Globale Klimamodelle, die das Klima der gesamten Erdoberfläche simulieren, können gegenwärtig nur Daten in grober Auflösung  zur Verfügung stellen. Diese räumliche Auflösung haben Küchler und Enke mit ihrem Ansatz entscheidend verbessert. Sie entwickelten gemeinsam eine eigenständige Regionalisierungsmethode, die von der sich ändernden Häufigkeitsverteilung der Wetterlagen ausgeht und daraus mit statistischen Rechnungen die bisherige Klimaentwicklung mit hoher Präzision nachvollzieht. Mit dieser Methode sind mit hoher Zuverlässigkeit auch Klimaprojektionen für Sachsen bis 2100 möglich.

Die Aussagen des sächsischen Klimamodells WEREX sind die Grundlage für die Entwicklung und Umsetzung von Anpassungsstrategien in der sächsischen Land-, Forst-, Wasser-, Tourismus- und Energiewirtschaft sowie im Naturschutz. Stadt- und Regionalplanung sowie der Gesundheitsschutz greifen diese zunehmend auf. Unter dem Namen WETTREG wird das Regionalisierungsmodell inzwischen auch erfolgreich auf Bundesebene verwendet. Eine mit der neuesten Modellgeneration im Auftrag des Umweltbundesamtes durchgeführte Modellrechung steht kurz vor dem Abschluss.

Die beiden Wissenschaftler wurden vom Klima-Netzwerk Sachsen zur Auszeichnung mit dem Kurt-Schwabe-Preis 2010 vorgeschlagen.


Kurt-Schwabe-Preis 2010

Im ehrenden Andenken an den Stifter Kurt Schwabe verleiht die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig alle zwei bis drei Jahre den Kurt-Schwabe-Preis zur Würdigung hervorragender naturwissenschaftlicher oder technikwissenschaftlicher Leistungen sowie hoher persönlicher Verdienste zur Erhaltung der Natur und ihrer Ressourcen. Der Preis ist mit 5.000,- Euro dotiert. (LfULG)
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