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05.07.2010 | 10:45 | Wochenrückblick Eier & Geflügel KW 26/2010 

Eiermarkt am Boden

Eppingen/Hohenheim - Die negative Tendenz am Eiermarkt setzte sich im Verlauf der KW 26 erneut fort.

Eiermarkt

Alle Sorten und Gewichte wurden angeboten. Die einzige Ausnahme waren erneut die XL-Eier. Diese sind weiterhin gesucht. XL-Eier sind mittlerweile mehr als doppelt so teuer wie L-Eier und dreimal so teuer wie M-Eier. Woran es liegt, dass plötzlich überall Eier übrig sind, lässt sich nur schwer erahnen.

Mit zum schlechten Marktgeschehen beigetragen hat mit Sicherheit die extreme Hitze. Der Verbraucher ist bei solch einer Hitze nicht in „Eierlaune“. Auch kann sich die Eiproduktenindustrie mittlerweile aussuchen, wer als Lieferant zugelassen wird und wer nicht. Teilweise ging es sogar soweit, dass die ein oder andere Partie kein Abnehmer fand - egal zu welchem Preis.

Ein Einkäufer eines Eiproduktenwerks brachte es mit der Frage auf den Punkt, ob er denn Entsorgungskosten bezahlt bekommt, wenn er die Eier abnimmt.


Euphorie am Eiermarkt ist raus

Vor dem Hintergrund der aktuellen Preismisere kann man nur hoffen, dass das ein oder andere geplante Neubauprojekt von Legehennenställen nicht realisiert wird. Einzig positiv zu vermerken ist, dass mittlerweile der Großteil der Ware auf Kontraktbasis gehandelt wird. Die Erzeuger, die sich vor Weihnachten noch ärgerten, dass ihre Kontrakte ja viel zu schlecht waren, können sich heute freuen, da der gleiche Kontrakt unter den aktuellen Umständen plötzlich super gut ist.

Es stellt sich die Frage, wie viel Ware denn überhaupt noch auf dem freien Markt gehandelt wird. Allgemein wird vermutet, dass mittlerweile sowohl auf Einkaufsseite als auch auf Verkaufsseite mehr als 2/3 der Ware auf Kontraktbasis läuft; die Notierungen also nur noch den Spotmarkt abbilden. Besserung der zur Zeit schlechten Lage ist für die kommenden Wochen nicht in Sicht.

In der Vergangenheit war es so, dass ab dem Stoppelmarkt in Vechta die Eierpreise wieder anzogen.      


Grillgeschäft belebt Geflügelmarkt

Die hochsommerlichen Temperaturen und die laufende Fußballweltmeisterschaft laden zu privaten Grillfeiern ein. Dies fördert den Absatz von frischen Hähnchen- und Putenteilen. Der Lebensmitteleinzelhandel hat sich darauf eingestellt und der Verbraucher findet derzeit ein breites Sortiment an grillfertigen Artikeln in den Kühlregalen.

Auch wenn die WM zu Ende ist, rechnen Marktbeteiligte nicht mit einer Nachfrageberuhigung, denn die Ferien- und Urlaubszeit hat bereits begonnen. Der Hähnchenmarkt hat sich nach EMA-Informationen weiter belebt. Derzeit stehen die Grillartikel im Fokus des Interesses. Für Hähnchenbrustfleisch und Chicken Wings konnten teils höhere Preise auf Großhandelsebene durchgesetzt werden. Aber auch das übrige Sortiment findet schnell ihre Abnehmer.

Am Putenmarkt überwiegen ebenfalls die freundlichen Tendenzen. Auch hier läuft der Absatz im Rahmen des Grillgeschäftes lebhaft. Die Anhebungen der Schlachtereiabgabepreise hatten Bestand. (Gh)

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