Die damit verbundene hohe Verdunstung führte in den letzten Tagen vor allem im Gebirge zu monsunartigen Regenfällen mit Hochwässern und Vermurungen. Innerhalb nur weniger Stunden sind ungewöhnlich hohe Regenmengen aufgetreten, die normalerweise in einem ganzen Monat anfallen. Unser nachhaltig bewirtschafteter Wald kann zwar das rasche Ansteigen von Bächen und Flüssen verzögern und Hochwasserspitzen abmildern, die teilweise verheerenden Auswirkungen derart heftiger Regenfälle kann aber auch der am besten gepflegte Wald nicht verhindern. Der Wald bremst zwar die Folgen des Klimawandels, er kann sie jedoch nicht abwenden", erklärte Gerhard Wlodkowski, Präsident der LK Österreich, zu den katastrophalen Unwettern der letzten Tage.
Nicht diskutieren, sondern handeln"Während die Politik seit Jahren über die Reduktion des klimaschädlichen Treibhausgases
CO2 und über Maßnahmen zur Abschwächung des Klimawandels diskutiert, sind Land- und Forstwirtschaft und Bevölkerung von extremen Wetterereignissen immer stärker betroffen. Um aus diesem Dilemma herauszukommen, gibt es nur eine Möglichkeit: Der Verbrauch an fossiler Energie und die damit verbundenen CO2-Emissionen müssen deutlich reduziert werden. Der Umbau des Energiesystems hin zu erneuerbaren Energieträgern muss rasch und mutig erfolgen. Durch den halbherzigen Aktionsplan für Erneuerbare Energie verlieren wir wertvolle Zeit", stellte Wlodkowski klar.
Wlodkowski verlangte, dass Holz als Baumaterial forciert wird, "weil es CO2 bindet und CO2 verursachende Baustoffe ersetzen kann. Darüber hinaus sind nach 2013 forstliche Maßnahmen im Programm der Ländlichen Entwicklung ausreichend zu dotieren, damit die Maßnahmen zur Anpassung des Waldes an den Klimawandel, die primär der Gesellschaft zu Gute kommen, finanziert und umgesetzt werden können".
Forstwirtschaft schwer betroffenDie Forstwirtschaft ist vom
Klimawandel seit längerer Zeit negativ betroffen, wie die Orkane der letzten Jahre zeigen. Regional nimmt die Stärke der Stürme merkbar zu, diese führen vor allem auch im Gebirge zu gewaltigen Kahlflächen. Häufig folgt diesen Ereignissen zeitlich verzögert der
Borkenkäfer, der aufgrund der Klimaerwärmung mittlerweile beste Lebensbedingungen bis zur Waldgrenze vorfindet. Immer häufiger auftretende Trockenperioden verschlimmern die Situation. "Die von derartigen Ereignissen betroffenen Forstbetriebe unternehmen gemeinsam mit der Wildbach- und Lawinenverbauung alles, um negative Auswirkungen auf den Siedlungsraum zu verhindern. Oft wird unter enorm hohen Kosten, die im Holzpreis nicht mehr darstellbar sind, sogar mit Hubschrauber, das Sturm- und Käferholz aus Hochlagen geflogen, damit nicht zu viel Holz liegen bleibt. Leider gibt es aber auch völlig unbringbare Steillagen, wo nur unter größter Gefährdung von Leib und Leben der Waldarbeiter dieses Holz aufgearbeitet werden könnte", ergänzte Wlodkowski. (lk-oe)