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13.07.2010 | 12:59 | Agro-Gentechnik 

D.I.B. bezieht Position zu Schwerpunkten in der Bienenhaltung

Bonn - Am vergangenen Wochenende trafen sich Vertreter der Imker-/Landesverbände des Deutschen Imkerbundes e. V. (D.I.B.) zu einer Klausurtagung nahe Bonn.

Bienenhaltung
Das nach 2008 zweite Treffen dieser Art setzte die Diskussion der Verbandsspitze über die Zukunftsausrichtung fort. Mit über 81.000 organisierten Mitgliedern ist der D.I.B. die größte europäische Imkerorganisation und wiederholte deshalb seinen Anspruch auf Meinungsführerschaft und organisatorische und politische Vertretung aller Bienenhalter Deutschlands. Für die Teilnehmer war es wichtig, ihre Positionen zu verschiedenen Schwerpunktthemen zum einen für die Mitglieder der 19 Imker-/Landesverbände neu zu formulieren. Zum anderen sollten auch gegenüber der Politik klare Forderungen formuliert werden.

Während der geschlossenen Tagung wurde das Positionspapier zur Agro-Gentechnik vom 01.09.2007 konkretisiert. Darin lehnt der D.I.B. die Agro-Gentechnik nach aktuellem Erkenntnisstand ab. Denn bezüglich der Unbedenklichkeit für Mensch und Biene sieht der Verband noch Forschungsbedarf. Insbesondere die nicht vorhandene Rechtssicherheit für Imker und Bienenprodukte hält er für problematisch. Weiterhin wird festgestellt, dass Bienen und Bienenprodukte in besonderer Weise von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) betroffen sind und eine übergroße Mehrheit der deutschen Verbraucher die Agro-Gentechnik in Lebensmitteln ablehnt.

Die derzeit gültige Abstandsregelung lässt aufgrund des Flugradius der Biene eine Koexistenz von konventionellem und GVO-Anbau nicht zu. Hierdurch wird man der im Gentechnikgesetz festgeschriebenen Wahlfreiheit für den Verbraucher nicht gerecht. Als Lösung aus betroffenen Gebieten abzuwandern und die Untersuchungen der Bienenprodukte bezeichnet der D.I.B. als unzumutbar für die Imker und fordert einen Versuchsanbau von GVO-Kulturen ausschließlich „unter Glas“.

Die gute fachliche Praxis in der Landwirtschaft darf nicht dazu führen, dass in weiten Teilen Deutschlands die Bienenhaltung nicht mehr möglich ist, waren sich die Vertreter aller Imker-/Landesverbände einig. Die Folge wäre eine unzureichende Bestäubung bei Kultur- und Wildpflanzen. Den genauen Wortlaut des Papiers findet man unter www.deutscherimkerbund.de. (dib)
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