Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
14.07.2010 | 20:00 | Kampf gegen die Ölpest  

BP verschiebt Tests des Abdichtungszylinders für das Ölleck

Washington - BP hat den wichtigen Abschlusstest des Abdichtungszylinders für das Ölleck am Meeresgrund in Golf von Mexiko verschoben.

Meer
(c) proplanta

Zunächst sollen die Testmethoden überprüft werden, berichtete der US-Nachrichtensender CNN. Die Überprüfung könne die Nacht über bis in den Mittwoch (Ortszeit) hinein in Anspruch nehmen. Es gebe Komplikationen, die zu einer Verzögerung führen könnten, hieß es.

BP hatte eigentlich geplant, schon am Dienstagnachmittag mit den Test anfangen zu können. Die Entscheidung über die Verschiebung der Tests sei nach Konsultationen mit Energieminister Steven Chu und dessen Beraterteam gefallen. Das Bohrloch soll mit einem 68 Tonnen schweren Zylinder verschlossen werden. Eine etwa 48 Stunden lange Testreihe solle zeigen, ob der Ölfluss ins Meer mit diesem Deckel aufgehalten werden könne, sagte Küstenwachen-Admiral Thad Allen, der von US-Präsident Barack Obama ernannte Einsatzleiter am Dienstag. «Das ist einer der wichtigsten Tage seit Beginn der Operation gegen die Ölpest.»

Nach Angaben von BP-Manager Kent Wells hängt alles von einer Druckmessung ab. Der Zylinder habe drei Öffnungen, die nach und nach geschlossen würden. Sobald kein Öl mehr austrete, müssten verschiedene Tests angestellt werden. Steigt der Druck in dem Ventilsystem, sei das ein gutes Zeichen - dann ließe sich das Bohrloch mit der Kappe versiegeln. Niedrige Druckwerte könnten bedeuten, dass an anderer, bislang unbekannter Stelle Öl austritt. «Das würde die Frage aufwerfen, ob das Steigrohr an der Ölquelle im Meeresboden defekt ist», sagte Wells. (dpa)


Hintergrund:

Zahlen und Fakten zur Ölpest im Golf von Mexiko

  • Elf Menschen starben bei der Explosion auf der Ölbohrinsel «Deepwater Horizon» am 20. April. Insgesamt waren 126 Arbeiter auf der Bohrinsel.
  • Aus dem offenen Bohrloch in 1.500 Meter Tiefe laufen täglich tausende Tonnen Rohöl ins Meer.
  • Rund 885 Kilometer Küste sind nach Schätzungen verseucht. Alle fünf Bundesstaaten am Golf von Mexiko (Louisiana, Alabama, Florida, Mississippi und Texas) sind betroffen. Rund 35 Prozent der Küstengewässer sind für die Fischerei gesperrt.
  • Rund 2.000 tote Vögel, fast 500 tote Meeresschildkröten und rund 60 tote Meeressäuger wurden bislang gemeldet. Ob sie alle wegen der Ölkatastrophe starben, ist unklar.
  • Mehr als 45 000 Helfer versuchen die Küsten zu schützen und zu reinigen.
  • Die bisherigen Kosten für die Bekämpfung der Ölkatastrophe wurden am 12. Juli mit 3,5 Milliarden US-Dollar (2,78 Milliarden Euro) beziffert.
  • 20 Milliarden US-Dollar (16 Milliarden Euro) will BP außerdem über vier Jahre verteilt in einen Fonds für Schadensersatzforderungen einzahlen. 100 Millionen Dollar will der Konzern für arbeitslos gewordene Ölarbeiter bereitstellen. 
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig