Allerdings sind die Steigerungen in Ozeanien deutlich verhaltener. Die EU konnte vom festen Weltmarkt überproportional profitieren und ihre Drittlandexporte in den ersten 9 Monaten des Jahres kräftig ausbauen (Magermilchpulver: +90 %, Käse: +20 %), nur Butter und Vollmilchpulver stagnieren mit -2,2 % und -5,8 %.
Auch der EU-Markt zeigt sich weiter fest, trotz einer z.T. stark steigenden Erzeugung (September: D: +4,5 % gg. Vj., F: +11,7 %, NL: +3,0 %, UK: +4,9 %, IRL: +18,0 %,). Die seit dem Frühjahr zunehmend expansiven Tendenzen der deutschen Mehranlieferungen hatten im September mit +4,5 % gg. VJ. ihren Höhepunkt. Zuletzt hatte sich der Trend etwas abgeschwächt, trotzdem liegt der Vorsprung im aktuellen Saisontief immer noch bei fast 3,5 %.
Die Quotenausnutzung näherte sich damit bis Ende September mit 99,7 % weiter der 100 %-Marke. Sollte der Produktionszuwachs über 3 % verbleiben, so dürfte es zur Superabgabe kommen. Trotz gestiegener Milchpreise und einer drohenden Überlieferung hat sich am 2.11. der Abwärtstrend der Quoten-preise fortgesetzt. Im Westen wurden nur noch 8 ct/kg, im Osten 3 ct/kg bezahlt. Der Markt war deutlich von einem Überangebot geprägt, so dass fast alle mit höheren Preisen rechnenden Nachfrager zum Zuge kamen. Baden-Württemberg hat weiter Quoten zugunsten Niedersachsens und Nordrhein-Westfalens verloren. Insgesamt sind seit 2007 mit 100.810 t fast 5 % der Quote abgeflossen.
An die Erzeuger wurden in Deutschland im September 32,1 ct/kg (+9,2 ct/kg gg. VJ. bei 3,7/3,4) ausgezahlt. In Baden-Württemberg stieg der Auszahlungspreis auf 32,8 ct/kg (+9,3 ct/kg gg. VJ.). Im Oktober setzte sich der Anstieg verlangsamt fort. Für Deutschland werden 32,6 ct/kg geschätzt, in Baden-Württemberg werden 33,2 ct/kg erwartet.
Der deutsche Erzeugerpreis für Bio-Milch (bei 4,2/3,4) konnte sich im Oktober mit 41,3 ct/kg nochmals leicht verbessern. Der Kieler Rohstoffwert ging im November mit 29,4 ct/kg (-1,7 ct/kg gg. Oktober) erneut deutlich zurück. Mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft und die Talsohle der Anlieferungen zeigen sich die Spotmarktpreise dagegen fest. Mitte November wurden in Norddeutschland 34 ct/kg, in Süddeutschland 36 ct/kg und in den Niederlanden 35,5 ct/kg notiert.
Der Buttermarkt zeigt sich mit knapp 3,90 €/kg Butter weiter stabil. Zwar werden die Spitzenpreise der letzten Wochen nicht mehr ganz erreicht, da mehr Milchfett aus der Käseproduktion anfällt. Andererseits ist die private La-gerhaltung niedriger und die restlichen Interventionsbestände verplant. Am Weltmarkt hat der Butterpreis mit 4,7 US-$/kg etwas nachgegeben.
Die Pulvermärkte entwickelten sich seit Mai durch den ruhigeren Sommer und einen erneuten währungsbedingten Einbruch im Spätherbst deutlich schwächer. Aktuell hat sich der Export durch den niedrigeren Euro-Kurs wie-der belebt. Der Schnittkäsemarkt zeigt sich bei reger Nachfrage (trotz höherer Produktion und 1 €/kg gg. Vj. höherer Preise) mit 3,50 €/kg für Gouda und 3,35 €/kg für Edamer weiterhin sehr fest. Dazu trägt auch die gute Exportlage bei. Bei niedrigen Beständen blickt die Branche optimistisch auf die kommenden Monate.
Quelle: LEL Schwäbisch Gmünd
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